Goodbye 2014

Wie schon in 2012 und 2013, darf auch der Jahresrückblick für 2014 nicht fehlen.

Vorherrschendes Gefühl für 2015?
Wie jedes Jahr eigentlich: Hoffnung, dass 2015 ein gutes Jahr wird und noch besser wird als 2014.

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Sieben.

2014 zum ersten Mal getan?
In Finnland gearbeitet.
Einen Job per Linkedin angeboten bekommen.
Meine Katze nach Finnland geholt.
Mittsommer mit meiner Mama auf Pihlajasaari gefeiert.
Turku besucht.
Nach Tallinn gefahren.
Auf Uunisaari gewesen.

2014 wieder getan?
Neue Freundschaften geschlossen.
In einer Beziehung gewesen
Neues Selbstbewusstsein gefunden.

2014 leider gar nicht getan?
Verreist.

Wort des Jahres?
Tinka.

Unwort des Jahres?
Finnisches Gesundheitssystem.

Stadt des Jahres?
Wie immer: Helsinki!

Alkoholexzesse?
Ein paar, aber ziemlich wenige dieses Jahr.

Haare länger oder kürzer?
Länger.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr. Mehr Miete, mehr Ausgaben und einen spontanen Urlaub für nächstes Jahr gebucht.

Höchste Handyrechnung?
40 Euro.

Verliebt?
Jap. Hat nur ca. 8 Monate gehalten, aber ich bin so oder so glücklich und zufrieden, mit oder ohne Mann. Momentan eigentlich eher ohne Mann ;D

Getränk des Jahres?
Kaffee!

Essen des Jahres?
Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Dillsoße :D

Am häufigsten angerufen?
Mama.

Die schönste Zeit verbracht mit?
Maria, Dominique, Tinka :D

Song des Jahres?
Tum Hi Ho* und "Meine Soldaten" von Maxim.

Alben des Jahres?
Das neue von Poets of the Fall, wenn auch leider lange nicht so gut wie die vorherigen.

Buch des Jahres?
We Were Liars von E. Lockhart. Das beste Buch, das ich je gelesen habe ♥

Konzert(e) des Jahres?
Keins. Ich war dieses Jahr erstaunlicherweise auf gar keinem!

TV-Serie des Jahres?
Game of Thrones.
Being Human.

Film des Jahres?
Die Bücherdiebin. Das Schicksal ist ein mieser Verräter.

Erkenntnis des Jahres?
Man braucht keinen Mann zum Glücklich sein.
Manche Dinge sind viel einfacher als man denkt und man muss sich gar nicht immer wegen alles so viele Sorgen machen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Doofe Männer. Unhöfliche Finnen. Blöde Arbeitskollegen. Die Knie-Verletzung, die mich 3 Monate geplagt hat. Der Tod meiner Oma. (Okay, das waren jetzt fünf Dinge).

Schönste/s Ereignis/se?
Dass Tinka im Juni 2014 zu mir nach Finnland kam.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
"Ich finde dich persönlich und professionell wahnsinnig toll."
"Danke für die tolle Arbeit."
"Ich bin stolz auf dich."

2014 mit einem Wort?
Chaotisch-Schön.

Ein Wort reicht eigentlich nicht, um 2014 zu beschreiben. Die erste Hälfte des Jahres (bis Juli) war super schön, die zweite Hälfte war so mittelmäßig. Insgesamt war es aber ein gutes Jahr. Und wiedermal ein Jahr, das mir gezeigt hat, dass ich wunderbare Freunde habe und dass ich viel stärker bin, als ich dachte.

Im Januar war ich in Deutschland und war mit meinem Bruder zusammen beim Weltweihnachtszirkus, was einfach nur fantastich war. Ende Januar begann dann mein 4. Semester an der Uni, habe mit Salla zusammen ein "Date with the City" gemacht, um sie zu verabschieden, weil sie Anfang Februar zum Austausch-Semester nach Deutschland geflogen ist.
Im Februar hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei der Nachrichtenagentur, bei der ich letztendlich auch mein Praktikum absolviert habe, war im botanischen Wintergarten, mit Laine beim Restaurant Day der Stadt und mit Dominique Kaffee trinken.
Im März kam mich meine Mama zu meinem Geburtstag besuchen und wir sind zusammen mit der Fähre nach Tallinn gefahren. Außerdem habe ich einen Schwedischkurs an der Arcada, der Schwedischen Universität, gemacht.
Im April war ich mit Freunden beim Millionaire's Bootcamp, der Frühling fing an und ich habe zum ersten Mal hier in Finnland gearbeitet. Außerdem habe ich meine Spezialisierung in der Uni gewählt und mich für Kommunikation entschieden.
Im Mai hatten wir ein verregnetes Vappu, es standen Prüfungen in der Uni an und ich war für eine Woche in Deutschland.
Im Juni habe ich viel mit Narender gemacht, war oft in Turku und habe hier in Helsinki mit Freunden den Sommer genossen. Ich war beim Samba Carnival und Ende Juni kam meine Mama her und hat Tinka mitgebracht. Gemeinsam waren wir dann an Mittsommer auf Pihlajasaari und haben dort gefeiert.
Im Juli habe ich viel mit Freunden unternommen, war in Porvoo und auf Seurasaari schwimmen. Ende Juli begann dann mein Praxissemester in der Nachrichtenagentur. Leider starb auch meine Oma am 14. Juli.
Der August bestand dann hauptsächlich aus Arbeit, sowie auch der September.
Im Oktober habe ich viel gelesen, die letzten Herbsttage genossen und viel mit Freunden unternommen. Außerdem habe ich mit Weight Watchers begonnen und seitdem fast 9 Kilo abgenommen.
Im November war ich faul, habe mein Work Placement beendet und aufgrund des Herbstwetters relativ wenig unternommen, was aber auch mal schön war. irgendwie war das ganze Jahr über so viel los, dass ein bisschen Leerlauf auch gut getan hat.
Und jetzt im Dezember war ich noch mal in Tallinn, habe Weihnachten mit meiner Mama gefeiert und werde auch Silvester mit ihr am Dom feiern.

2014 war gut, 2015 wird hoffentlich noch besser!
Ich wünsche euch allen einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Bald geht es wieder woanders hin!

Irgendwie endet fast jedes Jahr für mich damit, dass ich mich für eine neue Wohnung bewerben muss. Zumindest war das bei 2 von 3 Jahren der Fall.

Momentan wohne ich ja in einem wunderbaren 30m2 Studio-Apartment, das ich sehr liebe, aber da das Studio eine Studentenwohnung von HOAS ist, darf man dort leider nur 2 Jahre wohnen bleiben und muss sich dann wieder für eine andere Wohnung bewerben. Den Sinn dahinter verstehe ich zwar nicht so ganz, aber man gewöhnt sich daran, dass HOAS lauter solche komischen Regeln hat ;)
Jedenfalls sind in knapp 4,5 Monaten meine zwei Jahre rum und ich muss wieder ausziehen. HOAS erlaubt nicht, dass man zweimal hintereinander in ein Studio zieht, daher musste ich mich nun für eine kleine 2-Zimmer Wohnung bewerben. Prinzipiell ist das sogar besser, da man natürlich auch viel mehr Platz hat. Die meisten angebotenen 2-Zimmer Apartments haben zwischen 40 und 50m2 und gerade auch für meine Katze Tinka ist ein bisschen mehr Platz ja auch nicht schlecht. Noch dazu gibt es für 2-Zimmer Wohnungen keine Beschränkungen, d.h. dort müsste ich nicht gleich wieder ausziehen, sondern könnte auch wohnen bleiben falls ich mich dazu entscheide noch ein Master-Studium dranzuhängen. Und das habe ich ja sowieso geplant, falls ich an der Uni angenommen werde ;)
Preislich liegen die Wohnungen ähnlich wie mein Studio-Apartment, somit würde sich da auch nicht viel ändern. Teilweise kosten die 2-Zimmer Apartments sogar weniger und haben zudem noch den Strom im Mietpreis inbegriffen. Also alles wirklich sehr gut!

Der einzige Nachteil ist, dass es in Helsinki keine 2-Zimmer Apartments gibt und ich somit wieder nach Vantaa ziehen muss. Wer sich noch erinnert: Die ersten 4 Wochen, als ich nach Finnland gekommen bin, habe ich ebenfalls in Vantaa gewohnt (siehe hier*). Gut, Vantaa hat jetzt nicht den besten Ruf und ist auch ein bisschen weiter von meiner Uni weg, aber ich würde trotzdem nur ca. 30 Minuten bis zur Uni brauchen und prinzipiell bin ich ja froh, wenn ich überhaupt ein Dach über dem Kopf habe. Somit bin ich mit Vantaa ganz zufrieden :D

Normalerweise ist es bei HOAS ja so, dass man nie so genau weiß, ob man rechtzeitig ein Zimmer bekommt oder unter Umständen plötzlich auf der Straße steht, weil sie so viele Studenten dort bewerben und es einfach nicht genügend Wohnungen gibt. Kein Wunder bei den verrückten Mietpreisen in Helsinki! Da ich mich aber aufgrund der 2-Jahres Beschränkung in meinem Studio für einen Transfer bewerben darf, werde ich als Priorität behandelt und bekomme auf jeden Fall was. Juhu! Das heißt, am 1. Mai werde ich definitiv umziehen. Ist auch mal schön, wenn man sich zumindest darüber keine Sorgen machen muss :D

Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie ich das mit dem Umzug am besten organisiere. Man soll nämlich am gleichen Tag ein- und ausziehen, aber da ja dann an diesem Tag auch erstmal der Vormieter meiner zukünftigen Wohnung ausziehen muss und dann auch der Nachmieter meiner jetzigen Wohnung einziehen will, wird das irgendwie ganz schön kompliziert, wenn drei Leute gleichzeitig versuchen ein- und auszuziehen :D Ich hoffe, dass man dann irgendwie mit den anderen beiden absprechen kann, wer wann einzieht. Aber ich hoffe einfach mal, dass sich das ergibt, wenn es so weit ist bzw. wenn ich das Angebot für die neue Wohnung erhalte. Schauen wir mal.

Momentan schaue ich schon mal ein bisschen rum, was Umzugshelfer angeht. Anscheinend gibt es professionelle Anbieter, die 2 Männer und einen Van zur Verfügung stellen und das für relativ wenig Geld. Und dann noch ein paar meiner Freunde und dann sollte das ja ganz gut klappen :)
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wo genau es mich letztendlich hin verschlägt. Das wäre dann mein dritter Umzug in 3 Jahren, aber langsam habe ich ja Übung darin ;)

Goals and Changes.

Nachdem der November bei uns unglaublich grau und düster war, schien heute mal wieder die Sonne und ich habe einen wunderbaren Spaziergang am Strand gemacht und dachte mir, dass ich endlich mal wieder bloggen muss. Mittlerweile hat sich nämlich Einiges bei mir getan!

Mein Praxissemester ist beendet und ich bin eigentlich ganz froh darüber. Am Anfang war der Job wirklich toll und im Großen und Ganzen fand ich auch meine Aufgaben gut, leider hat sich mit der Zeit dann aber herausgestellt, dass einige der Mitarbeiter nicht ganz so ehrliche Menschen sind und dass sehr viel gelästert und gelogen wird, was dann natürlich die Arbeitsatmosphäre sehr belastet hat.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich ein paar Dinge gelernt habe, vor allem auch was die interne Kommunikation in einer Firma angeht und dass ich mir jetzt mehr zutraue, als noch vor dem Praktikum.
Mein Boss war so von mir begeistert (O-Ton von ihm: "Ich finde dich persönlich und professionell wahnsinnig toll"), dass er mir angeboten hat weiterhin auf Projektbasis (d.h. je nach Bedarf) für die Firma zu arbeiten. Dieses Angebot werde ich aber nicht annehmen, da ich mich dort in der Firma einfach nicht sehe und auch nicht wohlfühle und ich mittlerweile weiß, dass es manchmal besser ist, auf sein Bauchgefühl zu hören und das zu tun, was für das Seelenheil am Besten ist. Trotzdem werde ich vermutlich weiterhin für die Agentur Übersetzungen erledigen, von Zuhause aus.
Und ich habe mittlerweile relativ spontan einen anderen Nebenjob gefunden - als Übersetzerin. So übersetze ich jetzt 10 Stunden in der Woche für eine französische Firma Texte von Englisch in Deutsch, kann von daheim aus arbeiten und mir die Arbeitszeit außerdem noch frei einteilen, wie es mir passt. Besser geht es eigentlich kaum :-)
Vor allem kommt das Geld auch sehr gelegen, da ich bald wieder umziehen muss und dann vermutlich mehr Miete bezahlen muss. Daher heißt es: Sparen ;)

Nächstes Jahr geht es außerdem in den Urlaub nach Mallorca und dafür muss ich auch ein bisschen was zurücklegen. Wir haben relativ spontan gebucht, da ich im Internet durch Zufall eine traumhafte Unterkunft gefunden habe und diese auch noch um 200 Euro runterhandeln konnte ;D Wir werden 10 Tage lang in einem Apartment direkt am Strand wohnen und ich kann es jetzt schon kaum erwarten. Bilder und weitere Infos dazu folgen! Leider geht es erst im Juni 2015 hin.

Mitte Januar beginnt in der Uni mein 6. Semester (der Abschluss kommt immer näher, Wahnsinn!) und ich habe mich wieder für die neuen Kurse eingeschrieben. Mein Stundenplan ist, wie fast immer eigentlich, richtig gut und ich habe jeden Freitag frei. Dafür habe ich aber einige Onlinekurse.


Ich freue mich so sehr darauf, dass die Uni endlich wieder anfängt! Mir fehlen meine Kommilitonen und, so doof das auch klingt, mir fehlt das Lernen.
Vor kurzem war ich in der Uni um etwas auszudrucken und habe gesehen, dass es in unserer Unibib jetzt ganz viele neue Sitzplätze und Lernecken gibt, somit werde ich im neuen Semester vermutlich viel Zeit dort verbringen und lernen oder arbeiten. Hach, ich freu mich einfach :D

Über Weihnachten kommt meine Mama zu Besuch und wir werden hier feiern, wieder einen Tag in Tallinn verbringen und eventuell auch mal nach Porvoo fahren. Leider kommt bisher noch keine richtige Weihnachtsstimmung auf, da es bisher verhältnismäßig warm war und auch noch kein Schnee liegt. Einmal hatten wir zwischendurch zwar richtigen Schnee, der war nach 3 Tagen dann aber wieder geschmolzen. Schade! Ohne Schnee ist Weihnachten einfach nicht dasselbe, daher hoffe ich, dass wir doch noch Glück haben und es noch schneit.

6 Kilo habe ich mittlerweile übrigens auch abgenommen. Mal schauen, wie das über Weihnachten weitergeht, da machen wir nämlich Raclette ;)

Gerade höre ich übrigens gerne diese* Playlist von Spotify mit den "Besten Liedern 2014". Irgendwie passend, so zum Ende des Jahres hin.

Be a little kinder than you have to.

Heute hatten wir in der Uni Mid-Term Meeting für unser Praxissemester und es war herrlich! Nicht so sehr das Meeting an sich, das war ein bisschen langweilig, aber es war so toll wieder in der Uni zu sein! Ich habe jetzt erst gemerkt, wie sehr mir das gefehlt hat!
So blöd das auch klingt, aber ich fühl mich in der Uni einfach irgendwie "zuhause". Und natürlich war es wunderbar, meine ganzen Kommilitonen wiederzusehen. Einige von ihnen habe ich seit fast 6 Monaten nicht mehr gesehen, z.B. James. Obwohl wir uns fast täglich bei Facebook schreiben und quatschen, kriegen wir es irgendwie nie hin uns auch mal zu treffen. Außer in der Uni eben.
Und ich hatte beinahe vergessen, wie freundlich an unserer Uni alle miteinander umgehen. Da hagelt es Komplimente und nette Worte und Umarmungen und "Ich hab euch alle so vermisst". Das tut einfach gut. Wir haben fast 1,5 Stunden zusammen Mittag gegessen, einfach um zu quatschen und zu lachen. Es war so schön!
Hach. Ich kann es jetzt kaum erwarten, bis ich endlich wieder Student sein darf und es dann im Januar mit dem neuen Semester weitergeht ;)
7 Wochen habe ich noch Praktikum, danach habe ich 5 Wochen frei. Und über Weihnachten kommt mich meine Mama besuchen.

Ansonsten verbringe ich gerade meine Abende hauptsächlich mit lesen. Kennt ihr das Buch We Were Liars von E. Lockhart? Das ist mein absolutes Lieblingsbuch und ich kann es nur jedem ans Herz legen! Ich hab das Buch gelesen ohne dass ich wusste, um was es geht, und habe eigentlich nichts besonderes erwartet.. Aber dann hat mich das Buch absolut umgehauen. Es war so überraschend, so berührend, so fantastisch.. Ich liebe liebe liebe es! Wenn ihr dieses Buch nicht gelesen habt, dann habt ihr wirklich was verpasst!

"We are liars. We are beautiful and privileged. We are cracked and broken."

photo*
Jetzt gerade lese ich Attachments von Rainbow Rowell und Love Letters To The Dead von Ava Dellaira, kann aber noch nicht viel dazu sagen. Lesen ist herrlich, vor allem wenn draußen schlechtes Wetter ist und man gemütlich im Bett liegen kann :D

Mit meinem Abnehmen klappt es auch ganz gut. Ich habe jetzt in 3 Wochen 3,5 Kilo abgenommen und bin damit mehr als zufrieden.
Kann also derzeit eigentlich wirklich nicht klagen :-)

Die Sache mit dem Optimismus.

Eins muss ich jetzt mal loswerden. Mir fällt in letzter Zeit sehr häufig auf, dass sich viele Einwanderer, die hier leben, ständig über Finnland beschweren. Das sind nicht nur Deutsche, sondern auch andere Nationalitäten, aber vor allem bei den anderen hier lebenden Deutschen fällt mir das extrem auf.

Bei Facebook gibt es eine Gruppe für "Deutsche in Finnland" und während es anfangs noch ganz praktisch war dort Mitglied zu sein, weil man Fragen stellen und notfalls auch Hilfe bekommen konnte, finde ich es jetzt eigentlich nur noch unglaublich nervig. Ich weiß nicht ob es typisch Deutsch ist andauernd zu meckern, aber jedenfalls wird den ganzen Tag nur gemausert und sich beschwert und diskutiert wie schlecht hier ja alles ist und wie doof die Finnen sind und überhaupt, alles Mist. Natürlich schön mit Vorurteilen und Alle-Über-Einen-Kamm-Scheren. Denn alle Finnen sind ja sowieso gleich! Ausnahmen gibt es nicht. Und was Positives lässt sich ja sowieso überhaupt nicht finden, denn Finnland ist einfach total scheisse und das schrecklichste Land der Welt.

Ganz ehrlich? Ich kann es nicht mehr hören. Und ich verstehe diese Menschen auch nicht. Wieso entscheidet man sich dazu in ein anderes Land zu gehen und erwartet dann, dass alles haargenau so ist wie in Deutschland? Dass jeder die gleichen Werte und Meinungen hat, wie die Deutschen? Das alles nach deutschen Wünschen und deutscher Genauigkeit abläuft? Wieso ist sofort alles schlecht, nur weil es anders ist? Und wieso lebt man in einem Land, in dem es einem gar nicht gefällt?

Klar, ich finde in Finnland auch nicht alles super. Ich mag es nicht, dass der Winter so lang ist und dass es so früh dunkel wird. Ich finde das Gesundheitssystem ganz schlimm (ein extra Post dazu folgt) und ich finde, dass viele Finnen wirklich keine guten Manieren haben. Viele - aber eben nicht alle!


Ich finde, wenn man sich bewusst dazu entscheidet herzukommen, dann muss man sich eben auch vorher darüber im Klaren sein, dass das hier ein anderes Land ist und manche Dinge hier einfach anders funktionieren. Und dann sollte man seine Erwartungen vielleicht ein bisschen runterschrauben und sich stattdessen auf was Neues einlassen und schauen, ob das nicht auch funktionieren kann.
Und vor allem sollte man auch das Positive sehen. Finnland hat so viele wunderbare Seiten, die es wirklich zu sehen lohnt und die wirklich fantastisch und schön sind. Was bringt es einem denn, sich immer nur auf das zu konzentrieren, das einem nicht gefällt und den ganzen Tag nur rumzumeckern? Davon wird man doch auch nicht glücklich.

Ich denke entweder man passt sich zu einem gewissen Grad an bzw. lernt die Andersartigkeit zu akzeptieren und darüber hinwegzusehen, oder man geht eben wieder zurück nach Deutschland. Aber immer nur jammern, wie schlecht alles ist und die Finnen und das ganze Land schlecht zu machen, das kann ich wirklich nicht mehr hören.

Und komischerweise erlebe ich das gerade von Deutschen sehr oft. Ich kannte mal eine Deutsche aus meiner Uni - einige mögen sich eventuell noch an sie erinnern -, die war genau so negativ. Wenn es geregnet hat, dann wurde sofort eine Flunsch gezogen und es hiess: "Woah, alles scheisse hier, es regnet nur" und wenn schönes Wetter war, dann kam: "Was bringt mir die Sonne, ich bin eh drinnen. Mir doch egal."

Egal, was man macht, manchen Leuten kann man es wohl nie recht machen ;) Und das Schlimmste ist, dass diese Menschen gar nicht sehen, dass sie sich damit das Leben nur selbst schwer machen. Die sehen nämlich die ganzen schönen Seiten Finnlands überhaupt nicht - und davon gibt es mehr als genug, wenn man nur die Augen aufmacht :)

Autumn is a second spring when every leaf is a flower.

Nebel, Berge von buntem Laub, Regen, Stürme.. Der Herbst hat jetzt endgültig seinen Einzug gehalten. Die Bäume vor meinem Fenster haben schon fast all ihre Blätter verloren und so etwa ab 19 Uhr ist es dunkel. Trotzdem mag ich den Herbst irgendwie, weil er so was Gemütliches hat.

Bei mir hat sich auch ein bisschen was getan, denn ich habe mich bei Weight Watchers Online angemeldet, um ein bisschen was abzunehmen. Ich hab es immer mal wieder alleine versucht, finde aber Weight Watchers einfach die beste Möglichkeit, gerade auch weil man online so viele Möglichkeiten hat. Es gibt eine ganze Community und man kann sich mit anderen Abnehmern austauschen, Fragen stellen und sich gegenseitig motivieren. Und was mir an Weight Watchers eben sehr gefällt ist, dass man weiterhin essen kann, was man will und sich nicht alle leckeren Sachen verbieten muss. Man muss eben nur sein Punktebudget einhalten, was online auch ganz einfach funktioniert, weil man nur eingibt, was man gegessen hat und der Computer dann automatisch die Punkte ausrechnet. Also nichts mit kompliziertem Kalorienzählen oder so. Bis jetzt finde ich es super und ich hab in der ersten Woche schon 2 Kilo abgenommen- ohne zu hungern! Hoffen wir mal, dass es weiter so gut voran geht :-)
Gerade habe ich einen super leckeren Weight Watchers Vanillekuchen gebacken. Yum! Abnehmen und Geniessen geht also auch beides :D

Letzte Woche war ich mit Laine auf dem Helsinki Baltic Herring Fair, der einmal im Jahr am Hafen stattfindet. Dort haben wir Glögi getrunken und sind ein bisschen rumgelaufen. Wieder eins der Dinge, die ich an Helsinki so liebe: Es ist einfach immer irgendwas los!
Das Wochenende verbringe ich ganz gemütlich, mit lesen, Game of Thrones schauen (mich hat es jetzt leider auch erwischt mit dem Game of Thrones Fieber) und entspannen. Die Zeit rast gerade nur so davon und 2,5 Monate meines Praktikums sind schon vorbei. Nur noch 2,5 Monate mehr und dann ist fast schon Weihnachten ;D

Comets and Stars.

"You are made out of comets and stars.
Do not surround yourself with those that treat you like dirt and dust."



Zur Zeit läuft eigentlich alles wie am Schnürchen. Meine Arbeit läuft gut und auch, wenn meine Chefin oft ein bisschen schwierig ist und ich manchmal denke, dass sie mich nicht leiden kann, gefällt es mir in meiner Nachrichtenagentur immer noch sehr. Vor allem mit meinen anderen Kollegen verstehe ich mich wunderbar und wir quatschen eigentlich über alles mögliche. Mit Stanislava schreibe ich manchmal auch nach der Arbeit noch Nachrichten und wir unterhalten uns über den Tag oder machen Scherze und das ist ganz schön.
Und anscheinend bin ich auch nicht die Einzige, die oft den Eindruck hat, dass die Chefin sie nicht leiden kann, was ziemlich beruhigend ist. Und der oberste Chef ist dafür umso netter! Er lobt meine Arbeit immer so und hat vor allem ganz viel Vertrauen in mich, was mich sehr ehrt. Heute musste ich einen Sales Letter schreiben, der an mehrere potenzielle Kunden geschickt werden soll und er hat ihn direkt losgeschickt, ohne noch mal nachzukontrollieren, ob auch alles richtig ist. Als ich ihn fragte, ob er nicht lieber noch mal drüberschauen will, meinte er: "Ich weiß, dass du das gut machst, ich traue dir." Sowas ist natürlich ein wahnsinns Kompliment von einem Vorgesetzten! Und als ich mich dann am Ende des Tages verabschiedet habe, sagte er: "Danke für heute." So was freut einen einfach enorm.
Aber auch mit Laima ist es immer schön, wenn wir uns in der kleinen Mitarbeiterküche zum Kaffee machen und Fünf-Minuten-Tratschen treffen. Man ist eigentlich nie alleine und hat immer jemanden zu reden.
Am Anfang meines Praxissemesters habe ich mir noch Sorgen gemacht, ob ich das alles gut rumkriege und überhaupt durchhalte und jetzt sind schon über 2 Monate vorbei und ich fühle mich wirklich wohl bei der Arbeit. Somit kann ich mich also wirklich nicht beklagen.


Das Beste ist aber, dass ich in meinem Haus eine Sauna entdeckt habe! Ich dachte bisher immer, dass wir gar keine hätten, weil die Sauna so gut getarnt war, dass ich sie nie im Leben gefunden hätte. Es hängt nämlich nirgendwo ein Schild, das "Sauna" sagt, sondern es gibt lediglich eine Tür, auf der "Siivouskomero" steht, was soviel heißt wie Putzraum. Erst wenn man die Tür öffnet, entdeckt man, dass dahinter noch ein weiterer Flur liegt, der zu einem Clubraum und einer Sauna führt. Da muss man erstmal drauf kommen!
Jedenfalls habe ich mich riesig gefreut, als ich das entdeckt habe. Einmal in der Woche wird die Sauna für alle Bewohner geheizt und man kann dann zu den "öffentlichen Zeiten" hin und saunieren. Glücklicherweise kann man aber auch private Saunazeiten buchen, was ich nun gemacht habe. Ich hab zwar auch nichts gegen die öffentliche Sauna und war jetzt auch schon einmal dort, aber privat ist dann natürlich noch mal ein bisschen entspannter. Für nur 8 Euro im Monat habe ich nun die Sauna jeden Sonntag eine ganze Stunde für mich allein. Herrlich!
Gerade im Winter ist Sauna einfach das Beste, das es gibt!

Wettertechnisch ist es hier mittlerweile ziemlich herbstlich. Wir hatten zwar viel Sonne in den letzten Tagen, aber trotzdem haben wir morgens teilweise schon Minusgrade und vor allem der Wind ist kalt. Trotzdem versuche ich, den Herbst noch so gut es geht zu genießen und viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen, bevor es dann richtig kalt wird und der Winter kommt. Man weiß hier nämlich nie so genau, wann der anfängt. Es kann von einem Tag auf den anderen soweit sein ;)
Außerdem ist der Herbst auch die perfekte Jahreszeit, um sich gemütlich daheim einzukuscheln, Kerzen anzuzünden und zu lesen ♥

Große Pläne!

In ziemlich genau einem Jahr werde ich, wenn alles nach Plan läuft, mein Studium abschließen und habe dann den Bachelor of Business Administration. Wahnsinn wie schnell das ging, oder? Ich habe doch gerade erst angefangen zu studieren!
Nach meinem Praktikum habe ich nur noch ein paar wenige Kurse übrig und natürlich geht es dann an die Bachelor-Arbeit, für die ich soweit zwar ein paar Ideen im Kopf, mich aber noch nicht auf ein Thema festgelegt habe. Das kommt aber hoffentlich bald :D

Natürlich mache ich mir jetzt auch schon ein paar Gedanken, wie es nach dem Studium weitergehen soll. Hier in Finnland ist es hauptsächlich so, dass man ohne ein Masterstudium kaum einen Job bekommt - zumindest keinen wirklich gut bezahlten. Da ich ja später mal als Communications Specialist arbeiten möchte und dafür leider so gut wie immer ein Master-Abschluss verlangt wird, würde ich gerne an mein jetziges Studium noch ein Masterstudium dranhängen. Und zwar an der Aalto University, die als die beste Universität in Finnland gilt.

Da die Uni aber so gut ist, sind natürlich auch die Zugangsvoraussetzungen (zumindest für meinen Wunschstudiengang) extrem. Neben dem Notendurchschnitt, muss man ein Motivationsschreiben einreichen, einen Entwurf seiner geplanten Master-Arbeit vorlegen (was ein bisschen komisch ist, weil man quasi schon sein Abschlussthema wissen muss, bevor man überhaupt angefangen hat zu studieren) und vor allem muss man einen extrem schweren Aufnahmetest bestehen, der etwa 4 Stunden dauert, 150 Euro kostet und nur von ca. 10-20 Prozent aller Bewerber bestanden wird.

Es wird empfohlen, dass man sich etwa 1 Jahr vorher auf den Test vorbereitet, d.h. ich muss jetzt schon anfangen mir die Übungsmaterialien durchzulesen und zu lernen. Es werden auch Kurse angeboten, die einem beibringen sollen, wie man den Test besteht. Natürlich für gutes Geld.
Glücklicherweise gibt es ein Handbuch, das Beispielfragen und Übungsaufgaben enthält und meine Arbeitskollegin hatte dieses Buch daheim, da sie auch mal überlegt hatte den Test zu machen, es dann aber doch nicht gemacht hat. Und das kommt mir zugute, denn sie war so lieb und hat mir das Handbuch für das nächste Jahr ausgeliehen :D
Es hat insgesamt etwa 600 Seiten, ca. 300 davon bestehen aus Algebra, Geometrie und anderer Mathematik. Der andere Teil enthält: Analytisches Schreiben, ganzheitliches logisches Denken, Schaubild-Interpretation, "Zwei-Zwei Teilanalyse", Tabellenanalyse, Datenanalyse, Pröblemlösung, Leseverständnis, kritisches Argumentieren und Grammatik.

Und wer jetzt davon nicht alles verstanden hat, der ist nicht alleine ;D Ich zumindest habe keine Ahnung, was eine "zwei-zwei Teilanalyse" sein soll ;D
Laut den Testveranstaltern erreichen die Meisten, die den Test bestehen, zwischen 400 und 600 Punkten - für die Aalto Universität reicht aber selbst das nicht, denn man muss mindestens 550 Punkte erreichen, um überhaupt als Bewerber berücksichtigt zu werden. Nur diejenigen, die also die höchsten Punktzahlen erreichen und am Besten sind, werden letztendlich zum Studium zugelassen

Das alles klingt jetzt natürlich erstmal ziemlich krass und ehrlich gesagt auch sehr angsteinflößend. Ich will dieses Studium wirklich und die Aalto Uni ist eben die beste Universität, die man hier finden kann. Angeblich soll der Großteil des Testerfolgs durch Lernen beeinflussbar sein, d.h. je mehr man sich vorbereitet und lernt, desto besser schneidet man ab. Und falls man mit seinem Ergebnis nicht zufrieden ist, kann man den Test bis zu 5 Mal in einem Jahr wiederholen (wenn man genügend Geld hat, schließlich kostet das ja dann jedes Mal 150 Euro).
Generell denke ich aber, dass ich ziemlich viel auf dem Kasten habe, vor allem wenn es um Lernen geht und ich denke, bis auf den Mathe-Teil, könnte ich alles ganz gut schaffen. Dafür ist Mathe wirklich ein großes Problem und ich müsste wahrscheinlich jemanden finden, der mit mir gemeinsam lernt und mir alles erklärt.

Glücklicherweise habe ich noch ein Jahr Zeit, mich vorzubereiten. Eventuell würde ich nächsten Sommer einen Vorbereitungskurs besuchen und dann irgendwann im August den Test machen. Schauen wir mal.
Auf jeden Fall hat mich jetzt der Ehrgeiz gepackt und ich will unbedingt eine der 10-20 Prozent sein, die es schaffen.
Und hey, versuchen kann man es ja. Wenn es nicht klappt, dann kann ich immer noch woanders studieren :D

"Don’t miss out on something that could be great just because it could also be difficult."

Sunsets and Flowers.

Never stop searching, there is always new music, places and people to be found. As soon as you stop searching, you could be missing out on something amazing and beautiful.


So langsam aber sicher kommt der Herbst, auch wenn wir in den letzten Tagen ziemlich Glück hatten und die Sonne wieder rauskam und uns noch mal einen schönen Spätsommer beschert hat. Aber man merkt schon, dass es abends wieder eher dunkel wird, die Blätter verfärben sich und fallen von den Bäumen und die Luft ist kälter.
Das Schöne daran ist aber, dass man sich wieder gemütlich daheim mit einem Buch, Kerzen und einem Tee hinsetzen und sich einkuscheln kann. Zusätzlich kaufe ich mir einmal in der Woche frische Blumen, so ist bei mir daheim eigentlich sowieso immer Frühling ;)

In den letzten Wochen hatte ich ein paar Probleme mit meinem Knie, da ich mir eine Bänderzerrung zugezogen habe und ziemlich aufpassen musste mit dem Laufen. Dazu kam dann noch eine schöne Erkältung in der letzten Woche, aber jetzt ist alles zum Glück wieder besser.

Auf der Arbeit gibt es nicht viel Neues. Ich mache nach wie vor Übersetzungen und die Website, die ich übersetzt habe, ist jetzt ebenfalls online. Wer sie sich anschauen möchte, findet sie hier :)
Ansonsten war ich bei Salla zum Mädelsabend, was wunderbar war und habe mich mit Maria zum Kaffee getroffen. Laima hat jetzt ebenfalls bei INS angefangen, arbeitet also nun mit mir und dadurch sehe ich sie jeden Tag, was natürlich auch toll ist. Auch mit meiner anderen Arbeitskollegin, Stanislava, verstehe ich mich immer besser und wir schreiben uns oft noch nach der Arbeit Nachrichten und tratschen :D

Die Pläne für die nächste Woche sind eigentlich nur, nicht noch mal krank zu werden und eventuell mal ins Ateneum zu gehen. Das Ateneum ist mein liebstes Museum hier in Helsinki und normalerweise ist der Eintritt für einen knappen Studentengeldbeutel ziemlich teuer, aber in den nächsten paar Wochen darf man umsonst rein, somit muss ich das unbedingt ein paar Mal machen. Dort gibt es wunderbare Bilder von finnischen Malern wie Akseli Gallén-Kallela oder Albert Edelfeldt, aber auch internationale Künstler wie z.B. Van Gogh oder Monet.
Eigentlich bin ich ja nicht der größte Fan von Kunst, aber das Ateneum liebe ich einfach. Irgendwie ist es so beeindruckend und hat gleichzeitig so eine friedliche Atmosphäre.

Dann war ich noch ein bisschen für den Herbst und den kommenden Winter einkaufen und habe ein paar Pullover, einen wunderbaren Parka und einen neuen Wintermantel ergattert. Fehlen nur noch passende Schuhe, dann hab ich soweit alles zusammen. Wobei man ja immer irgendwas findet, das man noch uuuunbedingt haben muss ;)



Parka mit Lederärmeln von Ellos // Wintermantel von KappAhl

I'd rather have a life of OH WELLs than a life of WHAT IFs.

Der Sommer ist nun also so gut wie vorbei. Seit ungefähr 2 Wochen regnet es jeden Tag und das Wetter ist wechselhafter als im April. Einen Moment lang scheint die Sonne, keine zwei Minuten später schüttet es wie aus Eimern, sodass man meinen könnte die Welt geht unter.
Neulich als ich mit dem Zug von der Arbeit nach Hause gefahren bin, gab es erst einen wunderschönen Regenbogen und kurze Zeit später schlug der Blitz in die Oberleitung, es gab einen lauten Knall und da standen wir, ohne Strom. Verrückt!
Ziemlich kühl ist es auch schon für August. Ich weiß noch, dass es letztes Jahr sogar Ende September noch ziemlich warm war und man nur mit einer dünnen Jacke rausgehen konnte. Jetzt braucht man eigentlich schon einen wärmeren Parka und viele Leute haben morgens sogar schon einen Mantel an. Ich will noch keinen Winter! Ich will noch ein bisschen Sonne und warm!

Mein Leben wird gerade eigentlich hauptsächlich von meinem Work Placement in Beschlag genommen. Von 9:00 bis 17:00 Uhr arbeite ich, danach gehe ich meist in den Supermarkt, nach Hause oder treffe Freunde zum Kaffee, mache Abendessen, dusche und dann ist der Tag eigentlich auch so gut wie vorbei. Nach 2 Jahren Uni und spätem Aufstehen ist das wieder eine ganz schöne Umstellung und es macht mir momentan wirklich zu schaffen, immer um 6 Uhr aufzustehen. Auf der Arbeit bin ich dann immer schrecklich müde und muss aufpassen, dass ich nicht einschlafe :D
Dabei ist mein Job eigentlich wirklich toll! In den letzten 4 Wochen seit meinem Start bei INS habe ich schon die Website und mehrere Marketingmaterialien übersetzt, habe die Mediendatenbank aktualisiert und Presseberichte veröffentlicht. Die Aufgabe, die mich am meisten gefordert hat, war aber, eine Geschäftsreise für unseren Marketing Director zu organisieren und ganz eigenständig Meetings mit deutschen Agenturen zu arrangieren.
Dafür musste ich erstmal die besten PR Agenturen in Deutschland heraussuchen, dann dort anrufen und versuchen sie zu überzeugen, einem Meeting einzuwilligen, was wesentlich schwieriger war als gedacht! Die meisten Agenturchefs sind nämlich unglaublich beschäftigt und wollen sich teilweise nicht mal am Telefon anhören, was man überhaupt zu sagen hat und legen dann auch gerne mal einfach auf. Somit war da sehr viel Fingerspitzengefühl und Überzeugungskraft gefragt. Danach habe ich eine Route ausgearbeitet, da mein Chef mit dem Auto durch Deutschland fahren möchte, und Hotels herausgesucht. Das war teilweise ganz schön anspruchsvoll, weil ich so was vorher noch nie gemacht habe und man sich das so leicht vorstellt, dann aber doch extrem viel beachten muss. Aber letztendlich hab ich es dann doch gut gemeistert und bisher auch immer viel Lob von meinen Vorgesetzten bekommen.
Meine Kollegen sind auch wirklich nett und freundlich und am Montag fängt eine meiner Freundinnen aus der Uni als weitere Praktikantin bei uns an, worauf ich mich auch sehr freue.



Momentan hab ich ein bisschen das Gefühl, dass ich mein Leben in neue Bahnen lenken muss. Es gibt viele alte Dinge, die ich loslassen muss und so viel Neues, auf das es sich zu konzentrieren gilt. Außerdem ist mir wieder aufgefallen, wie viel erwachsener ich in den letzten Monaten geworden bin. Wenn mich auf der Arbeit etwas überfordert, wäre ich früher einfach weggelaufen und nicht mehr hingegangen. Heutzutage kann ich offen darüber sprechen und sagen: "Hey, ich brauche dabei Hilfe" und das ist absolut okay. Ich hab gelernt, besser zu kommunizieren und zu sagen, wenn mich etwas stört, ohne mich deshalb schlecht zu fühlen. Und ich kann vieles alleine regeln, von dem ich früher gedacht hätte, das ich das nicht könnte. Ich kann mein Leben selber in die Hand nehmen und das ist ein gutes Gefühl.
Ich glaube, man muss immer Dinge finden, auf die man sich freuen kann. Man darf Angst haben vor schwierigen Dingen, aber man darf sich nicht unterkriegen lassen.

In meinem Work Placement verdiene ich ja nicht wirklich viel, allerdings bekomme ich ein bisschen was von meiner Uni als eine Art Zuschuss und ich dachte mir, dass ich das Geld spare und mir zur Belohnung für das abgeschlossene Praktikum dann einen Urlaub gönne. Man muss sich ja selbst ein bisschen motivieren :D
Und zwar möchte ich unbedingt wieder nach Edinburgh gehen. Ich war dort vor ca. 8 Jahren schonmal mit meiner Abschlussklasse des Gymnasiums und hab mich sofort in Schottland verliebt. Ich liebe die Atmosphäre von Edinburgh und die alten Häuser, ich liebe die urigen Pubs und den schottischen Dialekt. Und seit Ewigkeiten wollte ich wieder dorthin.
Meine Mama hat außerdem eine Cousine, die in Aberdeen wohnt und uns schon ein paar mal eingeladen hat. Daher könnte man erst ein paar Tage in Edinburgh verbringen und dann hochfahren nach Aberdeen. Hach, das wäre so herrlich! Das steht jetzt also ganz oben auf der To-Do Liste für nächsten Sommer und ich kann es jetzt schon kaum erwarten.

I hope that you remember me.

Unglaublich aber wahr: Ich habe tatsächlich fast zwei Monate lang nicht mehr gebloggt! Wie konnte das passieren?
Irgendwie war hier so viel los und jeden Tag ist so viel passiert, dass ich gar nicht mehr dazu gekommen bin groß am PC zu sitzen, außer vielleicht mal, um eine Serienfolge anzuschauen. Aber versuchen wir mal, ganz von vorne anzufangen. Was ist seit Juni so los gewesen? Eigentlich müsste ich zehn verschiedene Blogeinträge schreiben um alles zu erzählen, aber ich versuche mal, alles auf einmal unterzubringen ;)

Ich war Narender in Turku besuchen, was unglaublich schön war. Er hat mir die ganze Stadt gezeigt, wir haben uns die Kirche angesehen und das Schloss, waren am Hafen und in der Stadt spazieren. Und vor allem haben wir gut gegessen, denn Narender ist ein fantastischer Koch! Ich habe selten jemanden gesehen, der so gut kochen kann. Indisch natürlich. Von Samosas über Pulao, Dhokla, Parantha… er kann alles. Sehr sehr lecker wars.






Dann war meine Mama zu Besuch und wir haben Mittsommer auf Pihlajasaari gefeiert. Leider war das Wetter nicht so besonders gut und es hat meistens geregnet, aber pünktlich zum Mittsommerfeuer kam dann doch noch die Sonne raus, was herrlich war! Außerdem ist jetzt auch meine Katze Tinka bei mir eingezogen und ich bin sooo froh, dass sie jetzt hier ist. Hach!






Ansonsten habe ich viel mit Freunden unternommen, war Kaffee trinken und lecker essen, war am Strand schwimmen (wir haben gerade eine wahre Hitzewelle!), war in Porvoo und habe die letzten Ferientage in vollen Zügen genossen.




Seit einer Woche hat jetzt auch mein Work Placement in der Nachrichtenagentur begonnen und bis jetzt ist es wirklich fantastisch. Die erste Woche habe ich jeweils nur 2 Stunden am Tag gearbeitet und wir haben Einführungen in alle wichtigen Bereiche bekommen. Ab Morgen geht es dann in Vollzeit richtig los und ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie es wird. Bis jetzt klingen meine Aufgaben aber wirklich toll, denn ich darf Presseberichte von Englisch in Deutsch übersetzen, die Pressedatenbank updaten, Meetings buchen und bei Pressekampagnen assistieren. Und da meine Muttersprache Deutsch ist und das so eine Art "Wunderwaffe" ist, bin ich anscheinend ganz gefragt in der Firma ;D
Meine Freundin Anna macht mit mir gemeinsam ihr Work Placement dort, allerdings nur bis Mitte Oktober. Aber so bin ich auch gar nicht alleine und habe jemanden da, den ich schon kenne. Meine Kollegen sind aber auch alle wahnsinnig nett. Ich sitze mit zwei anderen im Büro und habe einen ganz tollen Schreibtisch, direkt am Fenster und mit ganz vielen grünen Pflanzen! Wunderbar! Soweit bin ich mit meiner Wahl also mehr als zufrieden!


Leider gibt es aber auch traurige Neuigkeiten, denn am 15. Juli ist meine Oma verstorben. Es ging ihr schon länger gesundheitlich nicht gut und letztendlich ist sie dann mit einem Lächeln eingeschlafen, aber trotz allem ist es natürlich unendlich traurig. Sie war die beste Oma der Welt und sie wird mir wahnsinnig fehlen. Zum Glück war ich erst Anfang Juni noch in Deutschland und habe sie besucht, somit konnte ich sie vor ihrem Tod noch mal sehen und Zeit mit ihr verbringen. Darüber bin ich sehr froh. Aber sie wird definitiv fehlen.

Du bist nicht mehr da, wo du warst,
aber du bist überall, wo wir sind.


So, nun seid ihr wieder auf dem neusten Stand und ich gelobe feierlich, in Zukunft ein bisschen regelmäßiger zu bloggen! :)