Samstag, 30. August 2014

I'd rather have a life of OH WELLs than a life of WHAT IFs.



Der Sommer ist nun also so gut wie vorbei. Seit ungefähr 2 Wochen regnet es jeden Tag und das Wetter ist wechselhafter als im April. Einen Moment lang scheint die Sonne, keine zwei Minuten später schüttet es wie aus Eimern, sodass man meinen könnte die Welt geht unter.
Neulich als ich mit dem Zug von der Arbeit nach Hause gefahren bin, gab es erst einen wunderschönen Regenbogen und kurze Zeit später schlug der Blitz in die Oberleitung, es gab einen lauten Knall und da standen wir, ohne Strom. Verrückt!
Ziemlich kühl ist es auch schon für August. Ich weiß noch, dass es letztes Jahr sogar Ende September noch ziemlich warm war und man nur mit einer dünnen Jacke rausgehen konnte. Jetzt braucht man eigentlich schon einen wärmeren Parka und viele Leute haben morgens sogar schon einen Mantel an. Ich will noch keinen Winter! Ich will noch ein bisschen Sonne und warm!

Mein Leben wird gerade eigentlich hauptsächlich von meinem Work Placement in Beschlag genommen. Von 9:00 bis 17:00 Uhr arbeite ich, danach gehe ich meist in den Supermarkt, nach Hause oder treffe Freunde zum Kaffee, mache Abendessen, dusche und dann ist der Tag eigentlich auch so gut wie vorbei. Nach 2 Jahren Uni und spätem Aufstehen ist das wieder eine ganz schöne Umstellung und es macht mir momentan wirklich zu schaffen, immer um 6 Uhr aufzustehen. Auf der Arbeit bin ich dann immer schrecklich müde und muss aufpassen, dass ich nicht einschlafe :D
Dabei ist mein Job eigentlich wirklich toll! In den letzten 4 Wochen seit meinem Start bei INS habe ich schon die Website und mehrere Marketingmaterialien übersetzt, habe die Mediendatenbank aktualisiert und Presseberichte veröffentlicht. Die Aufgabe, die mich am meisten gefordert hat, war aber, eine Geschäftsreise für unseren Marketing Director zu organisieren und ganz eigenständig Meetings mit deutschen Agenturen zu arrangieren.
Dafür musste ich erstmal die besten PR Agenturen in Deutschland heraussuchen, dann dort anrufen und versuchen sie zu überzeugen, einem Meeting einzuwilligen, was wesentlich schwieriger war als gedacht! Die meisten Agenturchefs sind nämlich unglaublich beschäftigt und wollen sich teilweise nicht mal am Telefon anhören, was man überhaupt zu sagen hat und legen dann auch gerne mal einfach auf. Somit war da sehr viel Fingerspitzengefühl und Überzeugungskraft gefragt. Danach habe ich eine Route ausgearbeitet, da mein Chef mit dem Auto durch Deutschland fahren möchte, und Hotels herausgesucht. Das war teilweise ganz schön anspruchsvoll, weil ich so was vorher noch nie gemacht habe und man sich das so leicht vorstellt, dann aber doch extrem viel beachten muss. Aber letztendlich hab ich es dann doch gut gemeistert und bisher auch immer viel Lob von meinen Vorgesetzten bekommen.
Meine Kollegen sind auch wirklich nett und freundlich und am Montag fängt eine meiner Freundinnen aus der Uni als weitere Praktikantin bei uns an, worauf ich mich auch sehr freue.



Momentan hab ich ein bisschen das Gefühl, dass ich mein Leben in neue Bahnen lenken muss. Es gibt viele alte Dinge, die ich loslassen muss und so viel Neues, auf das es sich zu konzentrieren gilt. Außerdem ist mir wieder aufgefallen, wie viel erwachsener ich in den letzten Monaten geworden bin. Wenn mich auf der Arbeit etwas überfordert, wäre ich früher einfach weggelaufen und nicht mehr hingegangen. Heutzutage kann ich offen darüber sprechen und sagen: "Hey, ich brauche dabei Hilfe" und das ist absolut okay. Ich hab gelernt, besser zu kommunizieren und zu sagen, wenn mich etwas stört, ohne mich deshalb schlecht zu fühlen. Und ich kann vieles alleine regeln, von dem ich früher gedacht hätte, das ich das nicht könnte. Ich kann mein Leben selber in die Hand nehmen und das ist ein gutes Gefühl.
Ich glaube, man muss immer Dinge finden, auf die man sich freuen kann. Man darf Angst haben vor schwierigen Dingen, aber man darf sich nicht unterkriegen lassen.

In meinem Work Placement verdiene ich ja nicht wirklich viel, allerdings bekomme ich ein bisschen was von meiner Uni als eine Art Zuschuss und ich dachte mir, dass ich das Geld spare und mir zur Belohnung für das abgeschlossene Praktikum dann einen Urlaub gönne. Man muss sich ja selbst ein bisschen motivieren :D
Und zwar möchte ich unbedingt wieder nach Edinburgh gehen. Ich war dort vor ca. 8 Jahren schonmal mit meiner Abschlussklasse des Gymnasiums und hab mich sofort in Schottland verliebt. Ich liebe die Atmosphäre von Edinburgh und die alten Häuser, ich liebe die urigen Pubs und den schottischen Dialekt. Und seit Ewigkeiten wollte ich wieder dorthin.
Meine Mama hat außerdem eine Cousine, die in Aberdeen wohnt und uns schon ein paar mal eingeladen hat. Daher könnte man erst ein paar Tage in Edinburgh verbringen und dann hochfahren nach Aberdeen. Hach, das wäre so herrlich! Das steht jetzt also ganz oben auf der To-Do Liste für nächsten Sommer und ich kann es jetzt schon kaum erwarten.