Mittwoch, 15. August 2012

Orientation Week Tag 1

Ab heute bin ich offiziell Studentin an der Haaga-Helia University of Applied Sciences in Helsinki und es fühlt sich verdammt toll an!

Schon bei der Begrüßungsrede der Präsidentin der Schule habe ich gemerkt, wie froh ich bin, dass ich diese Entscheidung getroffen habe und hier gelandet bin. Das hier ist das absolut Richtige für mich!

So meinte die Präsidentin, dass wir alle stolz auf uns sein können, weil es nur 10 Prozent aller Bewerber so weit schaffen wie wir und tatsächlich auch an der Uni angenommen werden. Die Aufnahmetests sind hart und die meisten fallen schlicht und einfach durch.
Des weiteren ist die Haaga-Helia die renommierteste Fachhochschule in ganz Finnland und hat vor allem bei den großen Unternehmen einen sehr guten Ruf. Die Präsidentin meinte, dass die Absolventen der Haaga-Helia in der Jobwelt sehr gefragt sind, weil sie speziell die Fähigkeiten lernen, die eben auch tatsächlich im Job gefragt sind und die Ausbildung nicht nur theoretisch, sondern vor allem praxisbezogen ist. Es gibt wenig Vorlesungen, sondern der Schwerpunkt liegt auf Projekten, Gruppenarbeiten und praktischen Arbeiten, bei denen man lernt, wie es in der Arbeitswelt tatsächlich zugeht.
Bisher haben alle Absolventen relativ einfach nach ihrem Studium einen Job bekommen - und viele erhalten sogar schon Angebote während sie noch studieren!
Ich finde, das klang alles sehr vielversprechend und positiv. Die Jobaussichten für uns scheinen also alles andere als schlecht zu sein.
Außerdem gibt es für uns die Möglichkeit, uns in verschiedenen Feldern zu spezialisieren, z.B. in Marketing, Kommunikation oder HR (Human Resources). Wir können sogar in Richtung "Law" gehen und uns auf Recht und Jura spezialisieren, was ich ziemlich interessant finde und eventuell sogar machen werde.

Außerdem haben wir die Möglichkeit, ein Semester im Ausland zu studieren oder unser Work Projekt im Ausland zu absolvieren, als ein Semester lang in einem Unternehmen im Ausland zu arbeiten. Ich bin zwar schon im Ausland, aber so generell fände ich das gar keine schlechte Idee. Vielleicht verschlägt es mich ja irgendwann im 5. Semester dann nach Schottland ;) Mal sehen.

Hauptsächlich ist das Studium ja aber auf Sprachen ausgelegt. Drei Sprachen müssen wir lernen, aber wir dürfen so viele Sprachkurse, wie wir wollen, belegen. Für mich läuft es daher wahrscheinlich auf Deutsch, Englisch, Finnisch und Spanisch hinaus und je nachdem, wie es läuft, nehme ich noch Schwedisch dazu.

Die Periods, sprich Semester, sind aufgeteilt in jeweils 8-wöchige Blöcke. Wir haben 8 Wochen Uni, dann folgt eine sogenannte Intensive Week, in der wir entweder Intensivkurse belegen können oder einfach frei haben. Das heißt, wir haben im Prinzip alle 8 Wochen eine Woche lang Ferien oder können die Zeit daheim nutzen, um Lernmaterial nachzuarbeiten. Vor jeder Intensive Week finden dann die Exams statt.
Dann folgt ein zweiter 8-wöchiger Block und dann ist das Semester auch schon wieder um. Wir haben also insgesamt nur 16 Wochen Zeit, um all den Stoff zu lernen, den wir für das komplette Semester brauchen und müssen dementsprechend natürlich auch viel eigenständig aufarbeiten. Pro Credit, den wir uns verdienen müssen, müssen wir 30 Stunden Arbeit in Kauf nehmen und pro Semester benötigen wir mindestens 30 Credits. Wer mag, kann sich mal ausreden, was das bedeutet ;)

Die Leute bzw. die Mitstudenten sind bisher alle wahnsinnig nett. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sich Gruppen bilden (obwohl Nora, Frederike und ich als Gruppe von lauter Deutschen wohl am meisten aufgefallen sind), sondern dass jeder mit jedem redet und vor allem auch jeder freundlich aufgenommen wird. So haben wir die erste Pause mit ein paar anderen - hauptsächlich finnischen Studentinnen - quatschend verbracht.
Zwei Mädels hab ich mir schon ausgeguckt, mit denen ich mich gerne näher anfreunden würde - je nachdem, ob wir später gemeinsame Kurse belegen oder nicht. Schauen wir mal.

Ansonsten wurden wir mit einem Toast begrüßt, haben verschiedene Dokumente erhalten und vor allem auch unsere "Kela Meal Subsidy Card", mit der wir in der Mensa ganz billig essen können. Für 1,45 Euro haben wir heute einen Salat, drei Scheiben Brot mit Butter, zwei Getränke und eine Hauptspeise bekommen.
Es gibt jedes Mal zwei oder drei Speisen zur Auswahl und ich muss sagen, das Essen schmeckt für Mensaessen erstaunlich gut!
Das Hänhchencurry das es heute gab, fand ich sehr lecker.




Aueßerdem haben wir Wasserflaschen mit "I love Haaga-Helia"-Aufschrift bekommen, was ich einen sehr niedlichen Gag fand.



Morgen früh geht es dann weiter mit einem Finnischtest, um festzustellen, auf welchem Level wir stehen und wir bekommen eine Einführung in die IT-Services der Schule. Mittags gibt es Lunch mit den Tutoren und danach einige "lustige Spiele" mit den Tutoren (da bin ich ja mal gespannt).
Ich bin ein bisschen froh, dass Roni da nicht dabei ist. Der ist ja auch Tutor, aber gottseidank noch im Urlaub ;)

Die Verständigung auf Englisch läuft übrigens super leicht. Ich bin im Grunde schon viel mehr im Englisch drin, als im Deutschen, sodass ich oft überlegen muss, was ein Wort eigentlich auf Deutsch heißt ;D Somit wird das Studium auf Englisch wahrscheinlich ziemlich gut laufen.

Ich bin gespannt auf morgen! Auf jeden Fall liebe ich meine Uni jetzt schon.

Was ich mir noch erarbeiten muss, ist allerdings ein gutes Zeitmanagement. Ich bin gerade ein bisschen überfordert, das alles unter einen Hut zu kriegen. Haushalt, Einkauf, Wäsche, Essen machen, Duschen, Freunde treffen, Uni, etc.
Da muss ich mir spätestens am Wochenende mal einen ordentlich Plan machen und mir feste Tage suchen, an denen ich beispielsweise die Wäsche erledige oder "Putztag" mache. Gerade wenn ich viel lernen muss, muss ich meine Zeit besser organisieren können.

(Verzeiht übrigens, wenn ich ständig Uni sage. Im Grunde ist die Haaga-Helia ja eigentlich eine Fachhochschule. Aber Uni ist einfach schneller geschrieben und auf Englisch sagt man ja auch "University of Applied Sciences", deshalb bleibe ich hier bei der Abkürzung Uni. Ihr wisst Bescheid.)

4 Kommentare:

Mama hat gesagt…

Hallo süße, das hört sich ja alles super an. Ich denke auch, dass du das richtige Studium gefunden hast. Dass du so gut und billig essen kannst finde ich auch klasse.
Ich freu mich so für dich!!!!

Jana hat gesagt…

Das hört sich super an!
Das Problem mit dem Zeitmanagement kenne ich einfach zu gut. Ich habe es noch immer nicht geschafft, alles unter einen Hut zu bringen und vor allem die richtigen Prioritäten zu setzen. Auch mit einem Plan nicht, dazu fehlt mir irgendwie die Disziplin =/
Aber ich glaub du bekommst das auf jeden Fall auch noch hin (:

Jetzt muss ich aber doch mal doof fragen, auch wenn ich jetzt ja schon länger das alles verfolge: Was genau machst du in deinem Studiengang? Also worum gehts da und was macht man damit später so? (:

Leeri hat gesagt…

Hört sich ja super an! Echt toll:)
Und das mit den Zukunftaussichten hätte ich bei mir auch mal gerne gehört...ich frage mich oft, ob sich das Studium mal auszahlen wird...
Auch wenn deine Richtung eher so gar nicht meins ist (okay, Sprachen mag ich gerne, aber Business oder Law wäre so gar nichts für mich)freu ich mich, dass du das richtige gefunden hast =)
Und das Mensaessen ist ja eeeecht günstig, hätt ich in Finnland nicht erwartet...ich bezahle 2,30-2,50€ in der Mensa für ein Menü ohne Getränk und es schmeckt eher selten lecker, naja ist meistens essbar, wenn man Hunger hat...

Vanessa hat gesagt…

Ich lese deine Texte einfach unheimlich gerne - sie lesen sich wie ein Buch! :)
Und du erzählst mit einer so unglaublichen Begeisterung, dass man richtig mitgerissen wird und somit freue ich mich wirklich für dich, dass du diesen Schritt gemacht hast und du (hoffentlich) glücklich damit bist/wirst! :)
Das mit dem Zeitmanagement kriegst du bestimmt hin, weil du für mich ziemlich ehrgeizig rüberkommst und deswegen glaube ich, dass du das echt alles unter einen Hut bekommst! :)
Und ja, ich finde das echt so mutig von dir und hoffe, dass alles so klappt, wie du es dir wünscht! :)