Samstag, 30. Juni 2012

Der Juni in Bildern






Neue Errungenschaften. Eine neue Brille. Sommerhitze. Im Buchladen stöbern und nach Koch- und Backbüchern schauen. Barfuss durchs Gras laufen. Sommerabende auf dem Balkon. EM 2012. Die engste Straße der Welt, durch Zufall beim Stadtbummel entdeckt.

Die liebe Bürokratie.

Yippie, das mit HOAS ist geklärt und endlich endlich steht das richtige Datum in meiner Bewerbung, nämlich der 1. August.

Dafür zieht sich die Beantragung des Auslands-Bafög ewig in die Länge, weil die werten Sachbearbeiter dort ständig neue Dokumente anfordern - selbst die, die ich schon längst eingereicht habe, wie z.B. die Studienbescheinigung der Hochschule, die sie jetzt schon das dritte Mal anfordern.
Macht ja nix, schicke ich es eben noch mal hin, wenn es hilft.
Nur leider hat meine Hochschule in Finnland vergessen das Formular abzustempeln. Ich gehe also davon aus, dass ich das auch wieder zurückbekomme und dann noch mal einreichen darf.
Das heißt, ich muss es wieder nach Finnland schicken, darauf warten, dass ich es von der Hochschule zurückbekomme und dann wieder ans Bafög-Amt nach Halle schicken, was natürlich wieder einiges an Zeit kosten wird.
Und bis das Bafög-Amt dann so ein Formular bearbeitet, dauert es in etwa 3 Monate. Da kann man sich also ausrechnen, wann ich voraussichtlich mein Auslandsbafög bekomme - wenn ich denn überhaupt etwas bekomme.
Dabei habe ich meinen Antrag extra schon im Januar (!) eingereicht, damit alles bis August über die Bühne ist und man sollte ja auch meinen, dass 7 Monate Bearbeitungszeit ausreichen, um den Antrag zu prüfen. Aber Pustekuchen.
Ich kann mir beim besten Willen auch nicht vorstellen, dass gerade so viele tausende Studenten Auslandsbafög für Finnland beantragen, dass das Amt nicht mehr hinterherkommt, vor allem da es wirklich ausschließlich nur für die Anträge für Finnland verantwortlich ist.
Aber trotz allem wird sich da vieeeeel Zeit gelassen. Klar, die sind ja auch froh, wenn sie das Bafög so spät wie möglich auszahlen müssen. Dass ich darauf angewiesen bin, ist ja egal.

Ich rege mich mittlerweile aber schon gar nicht mehr darüber auf, bringt ja alles nichts. Stattdessen fülle ich ein und das selbe Formular eben zum x-ten Mal aus und sende es auf die Reise, in der Hoffnung dass es irgendwann endlich mal hinhaut.
Irgendwie werde ich dann schon über die Runden kommen.

Freitag, 29. Juni 2012

Marmeladenglasmomente

Ich habe mich heute ein klein wenig künstlerisch betätigt und mir ein Glas mit Marmeladenglasmomenten gebastelt.
Die Idee habe ich im Internet gefunden und fand sie ganz passend, damit ich in Finnland etwas habe, mit dem ich mich an schlechten Tagen an all die tollen Momente des Jahres erinnern kann. Denn leider vergisst man die positiven Dinge viel zu leicht und konzentriert sich dann oft nur auf das Negative.
Das soll mit diesem Glas nicht mehr passieren. Deshalb enthält mein Erinnerungsglas alle positiven Erlebnisse von 2012 (die Vergangenen und natürlich auch die Zukünftigen) und wenn es mir mal schlecht geht, kann ich es hervorholen und die Zettelchen lesen und mich hoffentlich besser fühlen ;)
Und ganz nebenbei ist es ja auch eine schöne Erinnerung, wenn man das Glas irgendwann später mal wieder hervorholt und darin stöbert und sich zurückerinnern kann, was man so erlebt hat und dass es so viele Dinge gab, über die man sich freuen konnte.









Donnerstag, 28. Juni 2012

HOAS.

Langsam bin ich wirklich ein bisschen genervt von HOAS - der Organisation, die sich um die Studentenwohnungen kümmert.
Um das klarzustellen, ich finde es ist eine tolle Organisation und ich finde es super, dass sie so günstige (zumindest für Helsinki-Verhältnisse) Zimmer an Studenten vermieten. Momentan ist einfach viel los, weil Tausende von Studenten ein- und ausziehen und dementsprechend viel zu tun haben die Leute dort auch. Ich kann mir vorstellen, dass es zu dieser Zeit des Jahres richtig stressig ist, dort zu arbeiten.
Aber ich finde es trotzdem fürchterlich, dass niemand von den Mitarbeitern weiß, was der andere eigentlich tut. Dass es keine richtigen Wartelisten gibt, sondern Zimmer nur nach Gutdünken vergeben werden. Normalerweise geht es nach dem "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" - Prinzip, d.h. wer sich frühzeitig bewirbt, bekommt auch ein Zimmer. Während der geschäftigsten Zeit von Juli bis September gilt dieses Prinzip aber nicht, sondern Zimmer werden ausschließlich nach Dringlichkeit vergeben.
Nur weiß Ich bis heute nicht, wonach überhaupt entschieden wird und woher die Mitarbeiter dort eigentlich wissen wollen, wer es nun am Nötigsten hat.

Jedenfalls habe ich in letzter Zeit öfter mal Kontakt zu HOAS gehabt, weil ich mich damals als eine der Ersten der neuen Studenten für ein Zimmer beworben hatte und trotzdem noch immer nichts von ihnen gehört habe.
Der Standardsatz, der dann von HOAS zurückkommt, ist eigentlich immer der Gleiche und lautet: "Wir können nichts versprechen, wir wissen selber noch nichts."
Hilft natürlich weder weiter, noch ist es sonderlich aufbauend, wenn anscheinend nicht mal die Leute von HOAS von irgendetwas wissen.

Nun hatte ich es nach ewigem hin und her mailen endlich geschafft, der einen Mitarbeiterin klar zu machen, dass es wirklich dringend ist mit einem Zimmer und sie auf meiner Bewerbung vermerkt, dass ich sehr bald etwas brauche, da schreibt doch heute tatsächlich eine völlige andere Mitarbeiterin: "Wir haben ihre Bewerbung geändert und festgehalten, dass sie erst ab September etwas suchen."

Wie bitte?!
Ich verstehe überhaupt nicht, wie die darauf kommen und langsam bin ich mit meiner Geduld wirklich am Ende. So finde ich ja nie ein Zimmer, wenn dort so ein Durcheinander herrscht!
Da war gerade die eine Sache geklärt und ich hatte vergleichsweise gute Chancen auf ein Zimmer, da ändert diese Mitarbeiterin einfach den Status meiner Bewerbung, weil wiedermal keiner eine Ahnung hat, was mit wem abgesprochen wurde.

Jetzt geht das ganze Geschreibe wieder los und ich darf denen aufs Neue klarmachen, dass ich ab August etwas brauche und nicht ab September. Als hätte ich sonst nichts zu tun.
Ich will doch einfach nur ein Zimmer, das kann doch nicht so schwer sein.
Und ich bin leider nicht die Einzige, die von diesem Chaos betroffen ist. Ich habe schon von Vielen gehört, die sich regelmäßig über HOAS aufregen.
Roni hätten sie z.B. beinahe aus seiner Wohnung herausgeworfen, weil jemand versehentlich notiert hatte, dass sein Studium bereits zu Ende sei. Ist man da nicht ständig hinterher, scheint da nicht so viel zu klappen.

Das soll jetzt keine Kritik an HOAS generell sein, wie gesagt, ich finde die Organisation an sich wirklich klasse und ohne HOAS wären wir Studenten richtig aufgeschmissen.
Aber manchmal frage ich mich wirklich, was die Leute sich dort denken.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Helsinki 365

Ich habe heute durch Zufall eine ganz wunderbare Homepage entdeckt. Helsinki 365* heißt sie und der Fotograf Jussi Hellsten veröffentlicht dort an jedem Tag des Jahres ein Foto von Helsinki, also 365 Stück insgesamt.
Die Fotos sind unglaublich schön und spiegeln genau das wider, was ich an Helsinki so liebe. Die Natur, die Weite, die Magie.
Es lohnt sich also, die Seite zu besuchen :)

Beach

175/365 Sun And Tree

Radio Aallon Helsinki-päivän konsertti 12.6.2012

149/365 Marimekko

165/365 200 Years Old Capital Helsinki
Jussi Hellsten*

Dienstag, 26. Juni 2012

Stress pur.


Ich muss zugeben, ich habe die Vorbereitungen für so ein Studium im Ausland gewaltig unterschätzt!
Ich dachte, ich bewerbe mich einfach an meiner Wunschuniversität und wenn sie mich nehmen, dann ist alles geritzt. Dass da noch allerhand Organisatorisches dazugehört, habe ich einfach irgendwie ausgeblendet. Dass es belastend und nervenaufreibend ist, erst recht.

Das Hauptproblem für mich ist die ständige Warterei und die Unsicherheit, die damit einhergeht.
Ich warte auf meine europäische Krankenversicherungskarte, ich warte darauf, dass ich als Student mein Kindergeld wieder ausbezahlt bekomme, ich warte auf den Bescheid des Bafoeg-Amtes, das mich schon seit Februar warten lässt, und vor allem warte ich noch immer auf ein Zimmer. Und im Grunde habe ich keine Ahnung, was davon überhaupt klappt und was nicht.
HOAS lässt sich weiterhin Zeit mit der Zimmervermittlung und es fühlt sich nicht gerade toll an, wenn man schon in 5 Wochen auswandert und noch kein Dach über dem Kopf hat. Es ist nervenaufreibender als ich gedacht hätte und dementsprechend gestresst fühle ich mich zur Zeit auch (um nicht zu sagen: Ich bin eine tickende Zeitbombe!).

Ich weiß noch nicht einmal, ob ich Auslandsbafoeg bekomme und wenn ja, wie viel. Und das hilft mir nicht gerade bei der Wohnungssuche.
Wie soll ich wissen, was ich an Miete zahlen kann, wenn ich nicht mal genau weiß, wie viel Geld ich monatlich zur Verfügung haben werde? Ein paar hundert Euro hin oder her, das macht schon einen großen Unterschied, gerade für einen Studenten.

Klar, das Organisieren und Planen gehört dazu, das mag ich eigentlich auch gerne, aber ich hasse es, wenn ich nicht genau weiß, was Sache ist. Wenn ich so in der Luft schwebe und im Grunde alles irgendwie ins Blaue hinein planen muss.
Ich buche meinen Flug, ohne dass ich ein Zimmer habe und ich suche nach einem Zimmer, ohne mein genaues Budget zu kennen.

Ich habe ja versucht geduldig zu sein, aber langsam nervt es einfach nur noch.
Ich will das jetzt alles geklärt haben, damit ich mich auf das Packen konzentrieren kann und vor allem: damit ich mich endlich richtig auf Finnland freuen kann, ohne mir ständig Sorgen machen zu müssen.

Samstag, 23. Juni 2012

Mittsommerfest.


via*

Gestern war in Finnland einer der wichtigsten Feiertage des Jahres: Juhannus (oder Mittsommer).
Das ist der längste Tag des Jahres und nördlich des Polarkreises geht die Sonne an diesem Tag (und auch für die folgenden 8 Wochen) gar nicht unter. In Helsinki dämmert es nur für etwa 4 Stunden, bevor es dann wieder ganz hell wird.

Die Finnen feiern diesen Tag mit großen Mittsommerfeuern, mit Tanz und natürlich mit reichlich Alkohol. Viele verbringen das gesamte Wochenende auf dem Land in ihren Mökkis am See und entspannen und die Städte sind wie leergefegt. Auch alle Läden sind geschlossen.

Juhannus und Vappu (der 1. Mai und Tag der Studenten) sind definitiv meine Lieblingsfeiertage und ich freue mich drauf, nächstes Jahr auch Mittsommer feiern zu können.
Eine Freundin hat zu Juhannus ein großes Grillfest mit reichlich Alkohol ausgerichtet und schrieb mir heute schon: "Nächstes Jahr bist du auch dabei!" und das bedeutet mir wirklich viel.
Es ist schön zu sehen, dass man mich so herzlich in die Gruppe aufnimmt und sofort überall einplant, so als hätte ich schon immer dazugehört. Es ist schön zu wissen, dass ich gerade an solchen Feiertagen nicht allein sein werde.

Bessere Voraussetzungen gibt es ja kaum für ein Auslandsstudium, als Leute, die einen so nett empfangen und aufnehmen.
Jetzt sind es noch 40 Tage, bis es losgeht.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Es wird ernst!

Heute habe ich meinen Flug nach Helsinki gebucht - One Way! - und am 2. August geht es los.
Es fühlt sich wahnsinnig toll und aufregend an, einfach mal eben einen Flug ohne Rückflugticket zu buchen. Man fühlt sich ein bisschen wie ein verwegener Abenteurer, der ein Ticket löst, in die weite Welt hinaus geht und einfach nicht mehr zurückkehrt. Ein Abenteurer, der alles hinter sich lässt und irgendwo anders ein neues Leben beginnt.
Ganz so extrem ist es bei mir natürlich nicht, ich werde Deutschland ja nicht ganz den Rücken kehren, aber es ist trotzdem ein schönes Gefühl zu wissen, dass mich erstmal nichts mehr aus Helsinki wegholen kann.
Ich wollte das so lange schon und habe so lange auf diesen Moment gewartet und in 43 Tagen wird er endlich wahr. Ich muss nicht mehr abreisen, sondern darf bleiben und für mindestens 3,5 Jahre in Helsinki leben.

Und das Schöne ist, dass mir jetzt schon all meine Freunde dort das Gefühl geben, herzlich willkommen zu sein.
Roni hat sofort angeboten mich mitten in der Nacht vom Flughafen abzuholen, mein Gepäck zu tragen und eine Flasche Sekt mitzubringen, damit wir meine Ankunft feiern können - die ganze Nacht hindurch, versteht sich - und Veera, eine Freundin die ich noch von meinem Schüleraustausch damals kenne, hat mich gleich gefragt, ob wir uns treffen wollen, damit sie mich ihren Freunden vorstellen kann.
Dann gibt es noch Katri, mit der ich mich jetzt schon auf einen Drink verabredet habe und Nora, mit der ich zu IKEA fahren werde, sobald ich ein Zimmer in Helsinki gefunden habe. Und Frederike, mit der ich auch schon ausgemacht habe, dass wir uns treffen.

Ich habe also gar nicht das Gefühl, irgendwo neu anzukommen, sondern vielmehr zurück nach Hause zu gehen. Und es ist schön zu wissen, dass ich dort nicht alleine sein werde, sondern dass es Menschen gibt, die sich auf mich freuen und für mich da sind. Menschen, mit denen ich etwas unternehmen und weggehen kann.
Da fühlt es sich gleich nicht mehr nach einem Sprung ins kalte Wasser an, sondern eher nach einem seichten Tauchgang.
Ich bin gerade wahnsinnig glücklich.

Montag, 18. Juni 2012

Countdown.


6 Wochen sind es noch, bis ich nach Finnland ziehe, um dort mein Studium zur Multilingual Management Assistant zu absolvieren.
Ich bin eine der 45 Glücklichen, die unter 6000 Bewerbern ausgewählt wurde und noch dazu den Aufnahmetest der Uni erfolgreich bestanden hat und deshalb heißt es die nächsten 4 Jahre für mich: Goodbye Deutschland und ab nach Finnland!
Ich bin wahnsinnig gespannt auf mein Studium und meine Kommilitonen und freue mich sehr auf mein neues Leben im Norden. Und wenn ich nach den 4 Jahren fertig bin, bin ich hoffentlich Bachelor of Business Administration :)
Bis es losgehen kann, gibt es aber noch Einiges zu erledigen. Ich muss mich um eine europäische Krankenversicherungskarte kümmern, muss einige schriftliche Dinge erledigen und dann gilt es natürlich auch, ein passendes Studentenzimmer zu finden.
Beworben habe ich mich bei HOAS (Helsingin Seudun Opiskelija-Asuntosäätio), die sozusagen die "Student Housing Organisation" in Helsinki ist und Zimmer an Studenten vermittelt. Allerdings gibt es dort jährlich viel zu viele Bewerber und viel zu wenige Wohnungen, aber irgendwie wird das schon klappen. Zumindest hoffe ich, dass ich als Studentin von außerhalb auf jeden Fall etwas bekomme ;)
Notfalls habe ich aber auch noch einen Plan B.
Am 15. August geht es dann los mit den Einführungstagen und dem ersten Semester.
Ich freue mich auf meine Lieblingsstadt, auf das Studium, auf neue Menschen und neue Eindrücke, auf neue Mitbewohner, aber natürlich auch auf lauter liebe Menschen, die ich bereits in Helsinki kennenlernen durfte.
Ich freue mich so, so, so sehr!

Sonntag, 17. Juni 2012

The exact right direction.

“It doesn’t matter what people tell you. It doesn’t matter what they might say. Sometimes you have to leave home. Sometimes, running away means you’re headed in the exact right direction.”