Donnerstag, 29. August 2013

Mitä vittua nyt taas?

Die erste Woche im 3. Semester ist vorbei und da ich morgen frei habe, beginnt heute schon mein Wochenende. Die Woche war gut, aber wirklich stressig und in der Uni sind jetzt schon alle total k.o. und geschafft. Ich glaube, dass in diesem Semester mehr Arbeit auf uns zukommt, als in den anderen beiden, auch wenn ich bisher eigentlich dachte, dass das nicht mehr steigerungsfähig wäre. Ist es aber wohl doch.
Wir haben in fast jedem Kurs Gruppenarbeiten und langsam ist jeder nur noch genervt davon. Ab und zu ist Gruppenarbeit ganz nett, aber wenn dann eigentlich das ganze Semester nur aus Gruppenarbeit besteht, dann ist das auch nicht mehr so toll. Vor allem, weil es einfach unglaublich zeitraubend ist, wenn mehrere Projekte gleichzeitig laufen und man sich immer wieder auf neue Gruppenmitglieder einstellen und Zeiten finden muss, zu denen jeder kommen kann. Teilweise vergessen wir sogar schon, in welchem Kurs wir mit wem in der Gruppe sind und mein Kalender läuft schon fast über vor lauter Terminen und Assignments.
Meine Eindrücke von den einzelnen Kursen sehen bisher wie folgt aus:

Französisch: Ich muss sagen, dass ich mit der Wahl meiner Sprachen jetzt absolut zufrieden bin. Am Anfang hat es ja mit Spanisch nicht so gepasst und obwohl ich in beiden Spanischkursen ein "Exzellent" bekommen habe, hat es mir einfach keinen Spaß gemacht. Dass ich stattdessen zu Französisch wechseln würde, damit hätte wohl niemand gerechnet. Damals im Gymnasium hatte ich mir geschworen, nie mehr Französisch zu belegen, jetzt finde ich es aber erstaunlicherweise ganz gut. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich von der Lehrerin halten soll. Sie scheint ganz nett zu sein, aber ich weiß noch nicht, ob das nicht ein bisschen künstlich ist. Der Kurs macht aber Spaß und Französisch gefällt mir - im Vergleich zu Spanisch - immer mehr.

PR English: Mein PR English Lehrer ist einfach toll. Er ist schwul und zeigt das auch ganz offen bzw. verhält sich öfter mal ein bisschen affektiert, aber er ist einfach nur cool und jeder mag ihn :D Englisch an sich ist ja sowieso meine Lieblingssprache, von daher finde ich den Kurs ganz gut. Das einzige, was weniger toll ist, sind die Hausaufgaben. Aber was tut man nicht alles ;)

Lehrer: "Als Hausaufgabe lest ihr bitte Seiten eins bis sechzig im Buch.
Schülerin: "Ähm.. sie meinen eins bis sechZEHN, oder?
Lehrer: Hahahaha.... No.

Swedish: Ich war bisher nicht der größte Schweden-Fan. Seit ich dort einen Freiwilligendienst absolviert habe, der absolut schrecklich war, konnte Schweden mir eigentlich gestohlen bleiben. Aber ich liebe liebe liebe die Sprache! Unser Kurs macht so viel Spaß und die Lehrerin ist auch total locker und lustig. Es ist einfach nur toll. Da ist es dann auch halb so schlimm, dass der Kurs erst so spät abends stattfindet und ich an diesem Tag ganze 12 Stunden in der Uni bin. Es lohnt sich! Leider lernen wir "nur" Finnlandschwedisch, das ist das Schwedisch, das hier in Finnland von den schwedischsprachigen Finnen gesprochen wird. Aber im Grunde unterscheiden sich eigentlich nur die Betonung und sie Sprachmelodie ein bisschen vom schwedischen Schwedisch.

Organisational Communication Management: Communication ist "mein Fachgebiet". Das war von Anfang an das, was mich am meisten interessiert hat und auf das ich mich spezialisieren wollte. Dementsprechend habe ich mich natürlich auch auf den Kurs gefreut und hatte große Erwartungen. Leider wurde ich absolut enttäuscht. Ich finde den Lehrer schrecklich und unglaublich langweilig und er ist mir generell einfach nur unsympathisch. Noch dazu unterrichtet ausgerechnet dieser Lehrer sämtliche Communication Kurse bis zum Abschluss - ich hätte ihn also die nächsten 2 Jahre, wenn ich mich darauf spezialisiere. Meine Freude hält sich natürlich in Grenzen.
Wahrscheinlich kann ich ihn aber auch nicht mit unserem vorherigen Communications Lehrer vergleichen. Der war einfach ein unglaublich guter Lehrer und ich fand, dass man in seinem Unterricht so viel gelernt hat und so viel mitnehmen konnte. Da war es dann eh schon klar, dass der neue Lehrer da vermutlich nicht heranreichen würde. Trotzdem hatte ich mehr erwartet. Vor allem wenn es dann heißt wir müssen eine Diskussion vor dem Kurs leiten und wenn wir da nicht ordentlich viel sagen, dann wirkt sich das sofort negativ auf unsere Note aus.
Gruppenarbeit gibt es ebenfalls, aber ich habe das Glück mit James, Geo und Nikita in einer Gruppe zu sein! Bisher fand ich den Kurs allerdings am schlechtesten von allen. Hoffentlich bessert sich das noch.

Business Events and Etiquette: Auch nicht gerade mein Lieblingskurs. Die Lehrerin scheint ganz okay zu sein, allerdings auch nicht super toll. Den Kurs an sich und die Inhalte finde ich wahnsinnig interessant, die Umsetzung dafür weniger, denn es heißt wieder: Gruppenarbeit. Wir müssen in 4-er Gruppen ein richtiges Event für eine Firma organisieren und durchführen und das wird auf jeden Fall wahnsinnig stressig. Hoffentlich aber auch ganz gut! In der Gruppe bin ich mit Salla, Frederike und Nora und ich hoffe, dass wir die Gruppenarbeit überleben, ohne uns gegenseitig umzubringen ;D
Da Frederike seit diesem Semester aber wieder ganz normal mit mir redet, gibt es Hoffnung.

Administrative and Labour Law: Ich mag Law! Alle anderen finden es langweilig, aber ich mag es einfach :D Ich mag diese ganzen Gesetze und Richtlinien und finde es interessant, was es alles für Fälle und Regeln gibt. Der Lehrer scheint ebenfalls ganz nett zu sein. Ziemlich ruhig und ernst, aber ganz nett. Er ist Anwalt und leitet eine eigene Anwaltskanzlei und war auch sogar mal Richter in einem Amtsgericht.
Außerdem erinnert er mich, wenn er lacht, ein ganz kleines bisschen an einen sehr alten Leonardo Di Caprio :D

Business Operations and Entrepreneurship, German Literature und Pink Marketing hatte ich bisher noch nicht, da wird es die ersten Eindrücke dann nächste Woche geben.
Insgesamt bin ich schon ganz zufrieden mit den Kursen und Lehrern. Es könnte vermutlich schlimmer sein. Das Schönste an der Uni ist ja sowieso, Zeit mit all den tollen Menschen dort zu verbringen!
Heute habe ich endlich mal wieder mit Geo, James, Nikita und Maria Mittag gegessen und es war so schön! Diese Momente haben mir so gefehlt! Einfach zusammensitzen und quatschen und lachen. Herrlich.

Jetzt setze ich mich noch an einige Assignments und morgen treffe ich mich mit Laine zum Kaffee. Am Samstag geht es dann mit Salla zum Konzert von The 69 Eyes.

Montag, 26. August 2013

Willkommen im 3. Semester.

I hope there are days when you fall in love with being alive.
I hope part of your heart stays there forever.

Der erste Schultag lief gut! Nachdem ich heute früh bereits von zwei Freunden SMS mit dem Inhalt "Ich hab so Angst!" bekommen habe, war ich selbst auch ein bisschen nervös wieder in die Uni zu gehen, aber es war überhaupt nicht schlimm, sondern nur ein bisschen ungewohnt. Salla und ich standen anfangs total verloren in der Eingangshalle herum und wussten gar nicht wohin.

Die Französischstunde war ganz gut, aber ein bisschen einschüchternd. Die Lehrerin scheint zwar nett, aber extrem streng zu sein und mir ist aufgefallen, dass ich aus den 5 Jahren Französisch, die ich damals auf dem Gymnasium hatte, wirklich gar nichts behalten habe. Ich verstehe zwar so gut wie alles, kann aber dafür absolut nichts sagen. Und die Aussprache macht mir Angst! Aber schauen wir mal, wie das noch wird. Ich bin zumindest zuversichtlich, dass es mir besser gefallen wird als Spanisch!
Außerdem ist in meinem Kurs ein wirklich süßer Typ - ein dicker Pluspunkt, denn an unserer Uni gibt es nicht gerade viele tolle Typen ;D

Nach Französisch (und einem Haufen an Regeln, die wir uns anhören durften), sind wir dann noch in der Mensa essen gegangen. Vermisst hab ich das Essen nicht gerade, aber dafür haben wir uns dort mit Maria getroffen und das war wirklich schön! Es war toll, sie wiederzusehen und wieder richtig quatschen zu können. James, Nikita und Geo habe ich leider noch nicht gesehen, das wird aber dann spätestens am Mittwoch der Fall sein.

Die Uni hat mir gefehlt! Ich bin irgendwie viel aufgedrehter und motivierter, wenn ich Uni habe. Gerade habe ich schon Wäsche gemacht und die ganze Wohnung geputzt und jetzt setze ich mich gleich noch hin und lerne. So blöd das auch klingt, es tut mir so gut wieder richtig gefordert zu werden und endlich wieder lernen zu können :D Und ich habe richtig, richtig gute Laune!
Morgen habe ich dann schon wieder frei, werde mich aber mit Salla treffen und mit ihr gemeinsam eine Wohnung besichtigen, die sie evtl. mieten würde :)
Das war ein guter erster Tag!

Sonntag, 25. August 2013

Morgen geht es los!

Unglaublich aber wahr, die Ferien sind tatsächlich schon wieder vorbei und morgen geht die Uni wieder weiter. Aber ich freu mich so darauf!
Für mich geht es zum Glück relativ entspannt los, denn ich habe morgen nur Französisch von 14:00 bis 16:00 Uhr und treffe mich vorher noch mit Salla, die mit mir gemeinsam in den Kurs geht. Somit muss ich also nicht mal alleine hin. Ich bin ja am Semesteranfang immer ein bisschen schüchtern, weil ich mich erst wieder an die vielen Leute gewöhnen muss. Aber mit Salla zusammen geht das!
Was mich ein bisschen mehr beunruhigt ist der Business Operations and Entrepreneurship Kurs, der in der Intensive Week im Oktober stattfindet. Den Kurs nur eine Woche lang von 9:00 bis 16:00 Uhr zu haben klang bisher recht gut, weil wir jetzt schon wissen, dass er schrecklich werden wird. Und dann lieber nur eine Woche lang leiden als ein ganzes Semester ;)
Allerdings kommen wir so leicht natürlich nicht davon, denn bereits jetzt gibt es schon Individuelle Assignments, die wir erledigen müssen und ab nächster Woche kommen auch Gruppenassignments dazu. Und das, was dazu bisher im Moodle steht, klingt alles andere als gut.
Wir müssen in einer Gruppe ein eigenes Business gründen und zwar von Anfang bis Ende, d.h. man muss planen, Marktanalysen betreiben und auch die Finanzen regeln. Das wird vermutlich noch schlimmer als das Asmo-Projekt im ersten Semester und das war ja schon grauenhaft.
Ich bete inständig, dass wir uns diesmal zumindest unsere Gruppen aussuchen dürfen! Wenn schon durch die Hölle gehen, dann doch wenigstens mit netten Leuten ;D

Samstag, 24. August 2013

Spaziergang durch Tapaninkylä.

Die Gegend, in der ich wohne, nennt sich Tapaninkylä, die Nachbarviertel heißen Tapanila und Tapaninvainio und letztendlich gehört alles irgendwie zusammen. Man kann weder genau sagen, wo das eine Viertel anfängt, noch wo das andere aufhört. Aber eins steht fest: Es ist eine wirklich hübsche Gegend :)























[Copyright: HalooHelsinki]

Freitag, 23. August 2013

Night of the Arts

Psychisch geht es mir gerade wirklich gut, körperlich allerdings weniger. Seit 3 Tagen habe ich wahnsinnig starke Kopfschmerzen, die fast den ganzen Tag andauern und so schmerzhaft sind, dass ich teilweise gar nichts mehr machen kann. Jede Bewegung und selbst sprechen wird dann zum Kraftakt und es fühlt sich ein bisschen so an, als würde mir jemand permanent ein Messer in den Kopf stechen. Wahrscheinlich sind es nur Spannungskopfschmerzen, dafür sind sie aber wirklich unangenehm. Momentan wirke ich mit Ibuprofen, Voltaren und meinem warmen Körnerkissen dagegen und hoffe, dass es wieder besser ist, bis die Uni losgeht.

Der gestrige Tag mit Salla war wirklich schön. Wir waren gemeinsam essen und sind dann in Henry's Pub auf der Terrasse gesessen, haben Cider getrunken und die Sonne genossen, was einfach nur herrlich war.
Danach haben wir kurz beim Syystober vorbeigeschaut. Das ist so eine Mischung aus Oktoberfest und finnischem Spezialitätenmarkt mit viel Bier und typisch finnischem Essen. Da die Preise aber wie zu erwarten nicht wirklich niedrig waren, haben wir dort nichts gekauft, sondern sind dann nach einem kurzen Rundgang weiter zur Open Stage, die Teil der Night of Arts war.
Dort fand zunächst ein Konzert mit finnischem Tango statt, was Salla ganz schrecklich fand, mir aber gefallen hat. Ich mag finnischen Tango! :D Später gab es dann eine Modenschau und ein weiteres Konzert.

Die Night of the Arts ist generell ein wirklich tolles Konzept, was uns aber ein bisschen gestört hat, war die Tatsache, dass alles recht ähnlich ist. Die Musikvorstellungen bestanden hauptsächlich aus Jazzstücken (was uns leider gar nicht gefallen hat) und fast alle Veranstaltungen fanden in diversen Gallerien statt oder bezogen sich auf bildende Kunst. Und das muss einem natürlich liegen. Insgesamt war diesmal alles eher nach drinnen verlegt, was ich ein bisschen schade fand. Wir hatten mehr Events draußen an der frischen Luft erwartet.

Trotzdem ist es aber immer wieder schön zu sehen, wie Helsinki lebt. Wenn alle Menschen nach draußen auf die Straßen strömen und feiern und jeder gute Laune hat. Helsinki hat einfach so ein ganz besonderes Flair und eine wunderbare Gute-Laune-Atmosphäre und ich liebe es, dass es hier immer etwas zu sehen gibt. Das Leben hier findet ganz anders statt - und das ist wunderbar.





Mittwoch, 21. August 2013

Taiteiden Yö / The Night of the Arts.


via*

Morgen findet in Helsinki die Nacht der Künste (auf Finnisch: Taiteiden yö) statt und es gibt ein riesengroßes Angebot an kostenlosen Veranstaltungen in der ganzen Stadt, von Tanzvorstellungen bis hin zu Theateraufführungen, freiem Eintritt in Museen, Führungen durch das Haus des Ministers, kreativen Tätigkeiten in verschiedenen Gallerien, Musik und gutem Essen. Und das lassen wir uns natürlich nicht entgehen!

Heute hatte ich zwar den ganzen Tag Kopfschmerzen und hab mich einfach nicht so wohl gefühlt, aber ich hoffe, dass das bis morgen wieder weg ist. Letztes Jahr hab ich aufgrund meiner Lungenentzündung gleich zu Studienbeginn so viele tolle Ereignisse, wie z.B. die Feuerwerk-Weltmeisterschaft, verpasst und das darf nicht noch mal passieren!
Daher treffe ich mich morgen Mittag mit Salla in der Uni, um ihr ein bisschen mit Accounting zu helfen (sie muss die Prüfung wiederholen), danach gehen wir irgendwo lecker Essen und um 19 Uhr beginnt dann die Night of Arts. Ich bin sehr gespannt! :)

Montag, 19. August 2013

Noch 6 Tage bis zum neuen Semester!

Weniger als eine Woche Ferien haben wir noch, bis das 3. Semester an der Uni losgeht. Wie bereits gesagt freue ich mich riesig darauf, bin aber auch ein bisschen aufgeregt. Allerdings auf eine positive Art und Weise.
Mein Kalender für die erste Uniwoche sieht mittlerweile schon ziemlich vollgestopft aus und obwohl ich zwei Tage in der Woche frei habe, wird die Freizeit vermutlich für Onlinekurse, Hausarbeiten und Nachbereitung der anderen Vorlesungen draufgehen. Pausen und Erholung sind aber auch mit eingeplant, somit kann das neue Semester kommen :)

Die letzten paar Tage werden jetzt noch mit Freunden verbracht und auch das, zugegebenermaßen schon recht herbstliche, Spätsommerwetter will genossen werden. In letzter Zeit hat es sehr viel geregnet, sodass man nicht viel unternehmen konnte, heute war es dann endlich mal wieder richtig schön. Die Sonne gibt noch schön warm, aber der Wind ist schon ziemlich kühl und ich finde, man spürt schon ein bisschen den Herbst in der Luft. Aber hoffen wir mal, dass der Sommer noch mal Gas gibt ;)

Heute habe ich mich mit Renny zum Lernen getroffen, morgen geht es mit Annu Kaffee trinken und am Donnerstag treffe ich mich mit Salla und Laine. Dann sollte ich auch noch ein paar Unidinge vorbereiten und vor allem mal einen Blick in meine Business Law Unterlagen werfen. Das Exam habe ich im Mai nicht mitgeschrieben, weil ich am Tag vorher großen Umzug hatte, somit muss ich das im Oktober noch wiederholen. Und nach 3 Monaten ohne Uni sitzt der Stoff nicht mehr so besonders gut.
Ich war auch schon fleißig in der Bibliothek und habe Bücher fürs neue Semester ausgeliehen. Bin mal gespannt, ob sie auch diesmal wieder 6 Monate in meinem Schließfach in der Uni liegen, oder ob ich tatsächlich mal reinschauen werde ;)

Sonntag, 18. August 2013

Selbstfürsorge.

Respect yourself enough to walk away from anything that no longer
serves you, grows you, or makes you happy.

Ich bin jemand, der weiß, was er will. Ich kenne meine Stärken und Schwächen und ich weiß, was ich kann und was mir eher weniger liegt. Es hat lange gebraucht, bis ich auch wusste, was ich verdiene. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich anderen gegenüber mal "Nein" gesagt habe und habe oft Dinge gemacht, auf die ich eigentlich gar keine Lust hatte, nur um andere nicht zu verletzen.
Ich habe endlose Chancen verteilt und bin immer wieder nur enttäuscht worden. Bis ich irgendwann mal gemerkt habe, dass ich das nicht nötig habe. Keiner hat das. Ich finde, jeder Mensch verdient jemanden, der sich Mühe gibt.

Es ist okay, auf sich selbst zu achten und "Nein" zu sagen, wenn man etwas nicht machen will. Es ist okay zu sagen "heute mal nicht". Es ist auch okay den Kontakt zu einem Menschen abzubrechen, wenn derjenige Gift für einen ist und nur Negativität in das eigene Leben bringt. Man kann sich nicht nur aus Mitleid ständig mit jemandem rumschlagen, wenn es einen selbst unglücklich macht. Ich weiß mittlerweile, dass ich Menschen in meinem Leben verdient habe, die mir gut tun.

Ich gebe weiterhin jedem grundsätzlich eine zweite Chance und wenn ich sehe, dass der andere sich Mühe gibt, dann bin ich die Erste, die verzeiht. Ich bin absolut nicht nachtragend. Genau so hoffe ich ja auch, dass ich eine zweite Chance bekomme, wenn ich etwas falsch mache. Das passiert. Jeder Mensch macht Fehler und jeder sollte die Chance bekommen, sie wieder gut zu machen.
Aber wenn ich sehe, dass diese Chance nicht genutzt wird, dann behalte ich es mir vor, Konsequenzen zu ziehen. Das heißt nicht, dass ich so eine Entscheidung voreilig fälle, sondern erst nach mehreren Gesprächsversuchen und reiflicher Überlegung. Das heißt auch nicht, dass mir so eine Entscheidung leicht fällt, ganz im Gegenteil. Es ist nie leicht, sich von einem Menschen oder einer Sache zu trennen, die einem wichtig war.

Aber ich brauche keine einseitigen Beziehungen, ich muss jemandem nicht ewig hinterherrennen, wenn von der anderen Person nichts zurückkommt. Und sich von jemandem zu trennen, heißt ja nicht automatisch, dass der andere eine schreckliche Person ist. Manchmal passt es eben einfach nicht, manchmal tut man sich gegenseitig nicht gut. Jemand kann ein ganz wundervoller, toller Mensch sein und trotzdem nicht der richtige Mensch für einen selbst. Und dann ist es doch völlig legitim zu sagen "Hey, das wird wohl nichts, lass uns lieber getrennte Wege gehen".

Das mag hart und egoistisch klingen, ist es aber nicht. Das hat mit Selbstfürsorge zu tun. Diese Welt versucht so oft uns ein schlechtes Gewissen zu machen und sobald jemand annähernd weiß, was er wert ist, wird er als eingebildet abgestempelt. Ich finde das so falsch! Wieso muss jemand, der seinen eigenen Wert erkennt, sich dafür schämen?
Letztendlich muss man mit dem eigenen Leben zufrieden und glücklich sein und kann nicht nur für andere leben. Ich finde, niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen, dass er sich um sich selbst kümmert. Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, dann muss man es nicht tun. Wenn das Bauchgefühl sagt, dass es besser ist dies oder jenes zu tun, dann ist das okay. Jeder hat das Recht das zu tun, was sich für sie oder ihn gut anfühlt (natürlich innerhalb gewisser Grenzen und ohne andere dabei absichtlich zu verletzen, aber das ist selbstredend)!

Selbstfürsorge ist wichtig und gut. Selbstfürsorge heißt, sich selbst zu respektieren und Rücksicht auf die eigenen Gefühle zu nehmen. Selbstfürsorge heißt, auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Und deshalb muss ich niemals ein schlechtes Gewissen haben.

"Not all toxic people are cruel and uncaring. Some of them love us dearly. Many of them have good intentions. Most are toxic to our being simply because their needs and way of existing in the world force us to compromise ourselves and our happiness. They aren’t inherently bad people, but they aren’t the right people for us. And as hard as it is, we have to let them go. Life is hard enough without being around people who bring you down, and as much as you care, you can’t destroy yourself for the sake of someone else. You have to make your wellbeing a priority. Whether that means breaking up with someone you care about, loving a family member from a distance, letting go of a friend, or removing yourself from a situation that feels painful — you have every right to leave and create a safer space for yourself."

Montag, 12. August 2013

Back to School.

In 2 Wochen geht die Uni wieder los und man mag es kaum glauben, aber ich freu mich sehr darauf! 3 Monate lang Ferien zu haben war zwar wirklich wunderbar und ich hatte den absolut tollsten Sommer, den man sich nur vorstellen kann, aber so langsam fehlt mir mein Studium.
Ich brauche den Stress und den Druck, weil mich das anspornt und mir ohne irgendetwas fehlt. Ich mag das Lernen und die Anforderungen, die man an uns stellt. Und natürlich freue ich mich auch sehr darauf all meine Freunde wiederzusehen, allen voran natürlich James, Maria, Geo, Nikita, Laine und Salla. Ich freue mich darauf wieder mit ihnen zu lästern, gemeinsam an einigen Lehrern zu verzweifeln, zu lachen und zusammen in der Mensa Mittag zu essen. Ich liebe mein Studium einfach so sehr!
Vor allem auf Organisational Communication Management bin ich wahnsinnig gespannt, da ich mich nach wie vor auf Communications spezialisieren möchte und wir im 2. Semester leider gar keine Kommunikationskurse hatten. Von unserem Lehrer weiß ich bisher nur, dass er Australier ist und somit zumindest schon mal gutes Englisch spricht (was an unserer Schule leider nicht selbstverständlich ist) ;)
Leider muss ich für den Semesterbeginn noch einige Schulbücher einkaufen und da das Bafög-Amt sämtliche Unterlagen verschlampt hat, bekomme ich vermutlich erst im nächsten Monat wieder Bafög. Und dann 150 Euro für Lehrbücher auszugeben ist wahrlich kein Spaß. Aber was muss, das muss.

Die liebe Dini hat mich übrigens gefragt, was Pink Marketing ist. Das ist ein Marketingkurs, der speziell auf Frauen ausgelegt ist. Das mag im ersten Moment ein bisschen diskriminierend klingen, ist aber eigentlich gar nicht so gemeint. Es dreht sich hauptsächlich darum, welche Marketingstrategien angewendet werden, um speziell Frauen auf bestimmte Produkte aufmerksam zu machen, aber auch darum welche Rolle Frauen in führenden Marketingpositionen spielen. In der Kursbeschreibung steht:

"This course aims to educate future marketing managers to do business in ‘pink’ companies. The objective of this course is to present an overview of the wide ranging extant knowledge on marketing, from a feminist perspective. The study of marketing from a feminist perspective is valuable since it tends to span a variety of issues that are often ignored or overlooked by patriarchal marketing. Students should develop knowledge and awareness of the existence and nature of marketing and feminism facets.
Course contents are: Matriarchal marketing vs. patriarchal marketing, She-conomy – marketing to women, Why women go shopping, images in advertising, feminization of men - metrosexual or gay."


Ich fand, das klang total interessant - vor allem der Teil mit dem Shopping ;D

Mein Wochenende war recht entspannt. Ich habe mich mit Renny zum Lernen getroffen, war mit Nora Kaffee trinken und ein bisschen spazieren und ich habe Muffings gebacken und gelesen.
Heute war ich dann mit Annu gemeinsam im Iso Omena. Das ist ein wirklich schönes Einkaufszentrum in Espoo, in dem es eigentlich alles gibt. Und ich finde es wesentlich schöner und übersichtlicher als das Itis-Einkaufszentrum in Itäkeskus, das als das größte Einkaufszentrum Skandinaviens gilt.
Morgen treffe ich Annu dann gleich wieder, denn wir machen am Samstag einen Mädelsabend und der muss natürlich geplant werden. Außerdem geht es für mich in die Uni, um meinen Studentenausweis zu erneuern und einige Bücher aus der Bibliothek auszuleihen (bevor wieder alle weg sind).
Ach, ich freu mich wenn es wieder los geht. Dann tatsächlich schon mit dem 3. Semester! :)

Freitag, 9. August 2013

Korkeasaari

Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch daran, dass ich mir letzten Februar eine Jahreskarte für den Zoo auf Korkeasaari gekauft habe. Die war für 20 Euro zwar wirklich günstig und trotzdem habe ich sie bisher nie wirklich genutzt. Das musste nun geändert werden, daher bin ich am Mittwoch nach dem Finnischkurs direkt in den Zoo gefahren.
Viele Tiere habe ich zwar nicht gesehen (außer Kamele, Affen, einen Elch, einen Tiger und einen Bären), weil die Tiere dort fast immer schlafen und sich irgendwo verkriechen, dafür liebe ich aber die Natur auf Korkeasaari. Dort am Meer zu sitzen, auf einem der vielen Felsen, neben leuchtend gelben Blumen, ist fast noch schöner als sich die Tiere anzugucken. Und so eine Auszeit tut immer gut :)
Außerdem gab es noch eine Ausstellung von Figuren aus Sand, die wirklich schön war.

















Dienstag, 6. August 2013

Finnisch Intensivkurs

Gestern hat mein Finnisch Intensivkurs "Suomi 2" begonnen und das erste, was mir dazu einfällt, ist: Er beginnt früh!
Na gut, um 9 Uhr, aber da ich morgens immer ziemlich lange brauche und spätestens um 8 Uhr aus dem Haus muss, muss ich schon um 6 Uhr früh aufstehen. Und das ist - nach drei Monaten Ferien - wirklich eine Umstellung! Ich würde viel lieber im Bett bleiben und ausschlafen und dann irgendwann aufstehen und gemütlich frühstücken und einfach faul sein. Hach!
Aber was tut man nicht alles, um endlich ordentlich Finnisch zu sprechen und später irgendwann mal einen hoffentlich gut bezahlten Job zu finden ;)

Der Kurs ist soweit auch ganz in Ordnung. Die Lehrerin haut mich jetzt nicht um, ist aber ganz okay und insgesamt sind wir 30 Leute in dem Kurs. Die anderen Kursteilnehmer sind mir teilweise noch ein wenig suspekt, weil irgendwie keiner mit dem anderen redet und alle ganz still und schüchtern sind. Da traue ich mich dann auch nie was zu sagen.
Dafür habe ich mich aber immerhin so ein bisschen mit einer Russin angefreundet und wir sitzen immer nebeneinander und machen die Partnerübungen gemeinsam. Heute hat mich außerdem eine ganz nette Chinesin angesprochen. Vielleicht wird die Stimmung also noch lockerer, schauen wir mal.

Das Beste an dem Kurs ist aber, dass ich um 11:30 Uhr schon wieder aus habe und dann noch den ganzen Tag genießen kann. Dann gehe ich immer an den Dom, trinke da erstmal einen Kaffee und genieße das schöne Wetter :)
Heute war ich außerdem in Katajanokka am Meer und habe mich mit Annu zum Mittagessen und Shoppen getroffen. Schön wars!

Wenn ich jetzt noch Ferien hätte, würde ich vermutlich den halben Tag verschlafen und so mache ich wenigstens etwas Nützliches, lerne was und kann mich sogar wieder an die Uni-Atmosphäre gewöhnen.
In 3 Wochen sind meine Sommerferien schon wieder vorbei und ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass die Zeit tatsächlich so schnell vorbei ging. Wenn man 3,5 Monate Ferien vor sich hat, dann kommt einem das wie eine halbe Ewigkeit vor. Tja, und schon ist es vorbei.

Mein neuer Stundenplan für das 3. Semester sieht aber wirklich gut aus. Der Mittwoch ist zwar sehr vollgestopft, aber Dienstag und Freitag habe ich frei, Montag erst um 14 Uhr und Donnerstags kann ich schon ab 13:45 Uhr ins Wochenende. Die Fächer klingen ebenfalls ganz interessant und ich bin vor allem gespannt auf "Communication Management". Außerdem wartet noch ein Intensivkurs im Oktober auf mich ("Business Operations and Enterpreneurship") und ich belege zusätzlich noch zwei Online-Kurse, nämlich "Pink Marketing" und "German Literature" :)

Sonntag, 4. August 2013

1 Jahr Finnland!

"Wasn't that the definition of home? Not where you are from, but where you are wanted."

Seit gestern Abend bin ich wieder aus Ostfinnland zurück und ich hatte vier schöne Tage dort.
Joni und ich haben gemeinsam gekocht, waren im Kino, haben Filme geschaut, uns unterhalten, waren auf dem Saimaa Boot fahren (mit dem "mittleren" Boot, denn die Familie besitzt mehrere - eine Yacht, ein mittleres Motorboot und drei Ruderboote) und haben uns im Garten gesonnt. Er hat mir Musik vorgespielt, die er selbst aufgenommen hat (er war mal in einer Band), ich habe fünf seiner Freunde getroffen, die alle wirklich nett waren, und seine Eltern habe ich auch kennengelernt (ganz tolle Menschen). Der Rest bleibt privat ;)
Vieles war nicht so, wie ich es aufgrund der vorhergehenden Mittsommer-Erfahrung erwartet hätte, Vieles war auch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte und es gab sowohl Höhen als auch Tiefen. Aber insgesamt bin ich froh, dass ich hingefahren bin und ich bin vor allem wahnsinnig stolz auf mich, dass ich den Mut dazu hatte. Ich hab in diesen vier Tagen absolut zu meinen Überzeugungen gestanden und das war eine tolle Erfahrung.

Joni ist ein wirklich lieber Mensch, der viele gute Seiten hat und lustig ist. Er ist musikalisch unglaublich talentiert und ein Film-Freak. Ich fand es toll, dass er sehr offen und ehrlich zu mir war und mir eigentlich sofort erzählt hat, was für eine Person er ist.
Trotzdem werden wir wohl nur Freunde bleiben, da von meiner Seite aus leider keine Gefühle da sind und ich mir nicht vorstellen kann, dass sich da mehr ergeben könnte. Das ist ja aber auch vollkommen in Ordnung. Ich bin nicht in der Hoffnung hingefahren, dass sich daraus eine Beziehung ergibt, sondern um ihn besser kennenzulernen und das habe ich.
Wir werden definitiv in Kontakt bleiben und Ende August kommt er für ein Billard-Turnier nach Helsinki. Wahrscheinlich werden wir uns da dann auch wiedersehen.
Ich finde, die Reise war eine gute Erfahrung und ich möchte sie auf keinen Fall missen.

Joensuu als Stadt hat mir übrigens nicht so gut gefallen, das mag aber auch am Wetter gelegen haben, da es die zwei Tage dort unglaublich grau und regnerisch war. Mit Helsinki vergleichen kann man Joensuu einfach nicht, weil völlig unterschiedliche Größenordnungen herrschen und die Mentalität der Leute doch recht anders ist und das merkt man (was aber nicht heißt, dass die Leute dort nicht nett sind, denn das sind sie). Dafür gefällt mir die Natur rund um den Saimaa See einfach wahnsinnig gut.
Als wir mit dem Boot über den See gefahren sind und überall dieses tiefblaue Wasser und die grünen Inselchen waren, dachte ich: "Wenn man stirbt und ins Paradies kommt, dann kommt man bestimmt hierher, zum Saimaa See. Das hier ist der schönste Ort der Welt."





Am 2. August haben wir übrigens auch mein 1-jähriges Finnland-Jubiläum gefeiert. Man mag es kaum glauben, aber ich bin nun tatsächlich schon ein ganzes Jahr hier. Mir kommt es absolut unwirklich vor, dass die Zeit so rasend schnell verging, aber ich hatte so ein wahnsinnig tolles Jahr und kann es nur immer wieder sagen: Hierher zu kommen war die beste Entscheidung, die ich in meinem ganzen Leben je getroffen habe. Ich habe mich in diesem Jahr so weiterentwickelt und bin so erwachsen geworden und habe vor allem wunderbare Freunde gefunden, die mir so wichtig geworden sind.
Ich habe in Helsinki mein zuhause gefunden und liebe diese Stadt wie eh und je. Ich könnte nicht glücklicher sein! :)