Sonntag, 18. August 2013

Selbstfürsorge.

Respect yourself enough to walk away from anything that no longer
serves you, grows you, or makes you happy.

Ich bin jemand, der weiß, was er will. Ich kenne meine Stärken und Schwächen und ich weiß, was ich kann und was mir eher weniger liegt. Es hat lange gebraucht, bis ich auch wusste, was ich verdiene. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich anderen gegenüber mal "Nein" gesagt habe und habe oft Dinge gemacht, auf die ich eigentlich gar keine Lust hatte, nur um andere nicht zu verletzen.
Ich habe endlose Chancen verteilt und bin immer wieder nur enttäuscht worden. Bis ich irgendwann mal gemerkt habe, dass ich das nicht nötig habe. Keiner hat das. Ich finde, jeder Mensch verdient jemanden, der sich Mühe gibt.

Es ist okay, auf sich selbst zu achten und "Nein" zu sagen, wenn man etwas nicht machen will. Es ist okay zu sagen "heute mal nicht". Es ist auch okay den Kontakt zu einem Menschen abzubrechen, wenn derjenige Gift für einen ist und nur Negativität in das eigene Leben bringt. Man kann sich nicht nur aus Mitleid ständig mit jemandem rumschlagen, wenn es einen selbst unglücklich macht. Ich weiß mittlerweile, dass ich Menschen in meinem Leben verdient habe, die mir gut tun.

Ich gebe weiterhin jedem grundsätzlich eine zweite Chance und wenn ich sehe, dass der andere sich Mühe gibt, dann bin ich die Erste, die verzeiht. Ich bin absolut nicht nachtragend. Genau so hoffe ich ja auch, dass ich eine zweite Chance bekomme, wenn ich etwas falsch mache. Das passiert. Jeder Mensch macht Fehler und jeder sollte die Chance bekommen, sie wieder gut zu machen.
Aber wenn ich sehe, dass diese Chance nicht genutzt wird, dann behalte ich es mir vor, Konsequenzen zu ziehen. Das heißt nicht, dass ich so eine Entscheidung voreilig fälle, sondern erst nach mehreren Gesprächsversuchen und reiflicher Überlegung. Das heißt auch nicht, dass mir so eine Entscheidung leicht fällt, ganz im Gegenteil. Es ist nie leicht, sich von einem Menschen oder einer Sache zu trennen, die einem wichtig war.

Aber ich brauche keine einseitigen Beziehungen, ich muss jemandem nicht ewig hinterherrennen, wenn von der anderen Person nichts zurückkommt. Und sich von jemandem zu trennen, heißt ja nicht automatisch, dass der andere eine schreckliche Person ist. Manchmal passt es eben einfach nicht, manchmal tut man sich gegenseitig nicht gut. Jemand kann ein ganz wundervoller, toller Mensch sein und trotzdem nicht der richtige Mensch für einen selbst. Und dann ist es doch völlig legitim zu sagen "Hey, das wird wohl nichts, lass uns lieber getrennte Wege gehen".

Das mag hart und egoistisch klingen, ist es aber nicht. Das hat mit Selbstfürsorge zu tun. Diese Welt versucht so oft uns ein schlechtes Gewissen zu machen und sobald jemand annähernd weiß, was er wert ist, wird er als eingebildet abgestempelt. Ich finde das so falsch! Wieso muss jemand, der seinen eigenen Wert erkennt, sich dafür schämen?
Letztendlich muss man mit dem eigenen Leben zufrieden und glücklich sein und kann nicht nur für andere leben. Ich finde, niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen, dass er sich um sich selbst kümmert. Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, dann muss man es nicht tun. Wenn das Bauchgefühl sagt, dass es besser ist dies oder jenes zu tun, dann ist das okay. Jeder hat das Recht das zu tun, was sich für sie oder ihn gut anfühlt (natürlich innerhalb gewisser Grenzen und ohne andere dabei absichtlich zu verletzen, aber das ist selbstredend)!

Selbstfürsorge ist wichtig und gut. Selbstfürsorge heißt, sich selbst zu respektieren und Rücksicht auf die eigenen Gefühle zu nehmen. Selbstfürsorge heißt, auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Und deshalb muss ich niemals ein schlechtes Gewissen haben.

"Not all toxic people are cruel and uncaring. Some of them love us dearly. Many of them have good intentions. Most are toxic to our being simply because their needs and way of existing in the world force us to compromise ourselves and our happiness. They aren’t inherently bad people, but they aren’t the right people for us. And as hard as it is, we have to let them go. Life is hard enough without being around people who bring you down, and as much as you care, you can’t destroy yourself for the sake of someone else. You have to make your wellbeing a priority. Whether that means breaking up with someone you care about, loving a family member from a distance, letting go of a friend, or removing yourself from a situation that feels painful — you have every right to leave and create a safer space for yourself."

5 Kommentare:

Mama hat gesagt…

Hallo Süße,
da bin ich völlig deiner Meinung. Ich wünschte es gäbe mehr Menschen die solch eine Einstellung haben.

Niemand kennt dich so gut wie ich und ich finde, du hast das BESTE verdient!!!
Bleib so wie du bist.

Ich bin stolz auf dich :)


woundsofexperience hat gesagt…

Der Spruch und das Zitat sind wundervoll. Du hast absolut recht und ehrlich gesagt, man merkt auch, dass du auf dich selbst achtest. Und das finde ich ganz und gar nicht schlimm, nein. Eher finde ich es einfach nur großartig, wie du es schaffst. Du bist eine so starke Person geworden, durch und durch. Du schaffst es, "nein" zu sagen. Das ist in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr so einfach.

Weißt du, als ich meine erste Arbeitsstelle nach der Ausbildung angetreten habe, hatte ich denselben Vorsatz. Ich habe von Anfang an gesagt, wenn es mir nicht guttut, gehe ich wieder. Und anfangs ging es mir noch gut, bis mir viele in der Firma ihr wahres Gesicht gezeigt haben (Familienbetrieb = da wird nicht sonderlich auf richtigen Umgang geachtet). Ich wollte gehen, aber das wäre mit meinen Plänen in die Quere gekommen. Irgendwann war ich nur noch wegen des Geldes dort und habe all meinen Selbstrespekt verloren, weil diese Leute mein Leben zur Hölle gemacht haben. Es war wieder Mobbing, aber ich bin bis zum Schluss stark geblieben, obwohl es hart war.

In Zukunft möchte ich in keiner solchen Firma und erst recht in keinem Familienbetrieb mehr arbeiten. Und ich möchte es schaffen, mein Leben genauso zu handhaben wie du: Jedem eine zweite Chance geben, aber dann Konsequenzen ziehen. Und wenn die Kosequenz ist, etwas abzubrechen und ich Kritik von meinen Mitmenschen bekomme; es geht um meine eigene Person! Und wenn mir Leid widerfährt, soll es auch für mich in Zukunft kein Zögern mehr geben, um mich von einer Sache zu trennen.

Danke, Lisa! <3 Du bist für mich immer wieder der lebende Beweis, dass man aus seinem Leben etwas machen kann und dass man auf sich achten sollte. Du hast so ein sonniges Gemüt, dass es mir immer wieder Mut macht, dass jeder selbst über sein Leben entscheiden kann.

Herdis hat gesagt…

Ich weiß genau, was du meinst! Stehe selbst gerade vor so einer Entscheidung, die mich jetzt schon verrückt macht. Tut gut, so was zu lesen :)

dini hat gesagt…

Du weißt ja, ich finde deine Einstellung dazu unglaublich toll und richtig! :) Das ist so viel wert, wenn man sich selbst kennt und weiß, was man verdient hat, was man will und erwartet. Und dafür muss man sich wirklich nicht schämen oder sich sagen lassen, man wäre eingebildet. Verrückte Welt.. eigentlich sollte das das Normalste sein.

Ich denk an dich und hab dich SO lieb! :) <3

Jana hat gesagt…

Du hast sowas von recht.
Es wäre wirklich schön, wenn mehr Menschen das so sehen würde. Selbstachtung (ich nenne es einfach mal so) ist nichts schlechtes, sondern etwas sehr sehr wichtiges (: