Freitag, 28. September 2012

Sort of a stupid day.

Ich bin ja sonst immer sehr positiv, aber: heute war ein richtig, richtig doofer Tag. So!
Zuerst hatten wir Organisations and Leadership, was ohnehin nicht gerade mein Lieblingsfach ist (um es mal nett auszudrücken) und dann fiel dem Lehrer, der ebenfalls nicht gerade mein Lieblingslehrer ist, auch noch ein, er könnte ja mal unseren Wissenstand abfragen und einen Test schreiben.
Bei 5 Fragen habe ich ein und die selbe Antwort einfach fünfmal in verschiedenen Worten geschrieben, weil mir nichts anderes eingefallen ist.
Letzten Endes hat er den Test dann aber doch nicht eingesammelt und benotet, sondern wollte uns wohl nur ordentlich erschrecken. Schön war das aber trotzdem nicht. Wobei sich bei der Besprechung herausstellte, dass meine Antworten eigentlich gar nicht so schlecht waren. Drumrumreden kann ich anscheinend gut. Vielleicht sollte ich ja auch Lehrer werden ;D

Danach hatten wir eine Dame zu Gast, die als Management Assistant arbeitet und uns ein bisschen erzählen sollte, wie das so ist.
Das wäre ja prinzipiell wirklich interessant und toll gewesen, aber die Dame entschied sich leider dazu, eine Präsentation zu halten und leider hatte sie davon absolut keine Ahnung. Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben so einen schlechten Vortrag gehört und dachte die ganze Zeit nur, diese Frau sollte mal in einer unserer Organisational Communications Vorlesungen vorbeischauen und sich von Gabhan beibringen lassen, wie man richtig präsentiert.
In jedem (!) Satz, benutzte sie mindestens 3 Mal den Ausdruck "sort of", völlig egal, ob der in den Kontext passte oder nicht. Und "so" baute sie mindestens genau so oft in ihre Sätze ein. Das hörte sich dann so an: "So I was sort of sitting at my sort of desk in my sort of office soooooo... and then so my sort of boss came sort of in and so he sort of talked to me."
Ich bin wirklich fast verrückt geworden und wäre am Liebsten aufgestanden und gegangen! Das ganze mussten wir uns 1,5 Stunden lang anhören und ich frage mich wirklich, wieso dieser Frau bisher noch keiner gesagt hat, wie furchtbar grässlich sie redet. Sie war ja als Person wirklich sympathisch und nett, aber so kann man doch nicht präsentieren, schon gar nicht als Management Assistant, wenn man eine komplette Firma repräsentiert. Da rollen sich mir wirklich die Fußnägel hoch.
Wenn ich jemals so präsentieren sollte, dann möge mich bitte jemand erschiessen!

Gut, Business English und Office Applications waren dann wieder ganz okay. Abgesehen davon, dass ich wahnsinnig Kopfschmerzen hatte und leider auch immer noch habe.
Ich weiß nicht, woher das kommt, aber es ist ein bisschen wie Migräne und fühlt sich so an, als würde ein Messer in meinem Kopf stecken. Selbst die in Finnland heißgeliebten Ibuprofen helfen nicht wirklich.
Aber schieben wir das einfach mal aufs Wetter, vielleicht hat mein Kopf ja einfach auch keine Lust mehr auf den ganzen Regen. Als ich aus der Uni raus bin, fing es nämlich schon wieder damit an. Und es ist immer noch grau, grau, grau.
Eigentlich wollte ich ja heute Abend mit Annu was machen und hatte mich auch schon so darauf gefreut, aber jetzt bleibe ich doch daheim und ruhe mich ein bisschen aus und hoffe, dass die Kopfschmerzen bald verschwinden.
Und dann sollte ich ja auch noch putzen und aufräumen, damit auch alles blitzblank ist, wenn Jana morgen kommt. Ich bin also wiedermal ziemlich im Stress.
Aber ich hoffe, dass Annu und ich unser Treffen ganz bald nachholen können. Ich hab sie so lange nicht gesehen und sie fehlt mir! Es wird Zeit, dass wir uns bald wieder sehen.

Und morgen Abend ist es dann endlich soweit: Jana kommt. Richtig bewusst ist mir das immer noch nicht, weil es letztendlich auch so schnell ging. Ich bin schon seit 2 Monaten hier und es kommt mir vor wie ein paar Tage!
Aber ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue. Ich hoffe, mit ihrem Flug klappt alles und ich hoffe, sie bringt ein bisschen Sonne mit ;)

Donnerstag, 27. September 2012

Optimist sein!


Heutiges Wetter: Sprühregen aus allen Richtungen. Bäh!
Wo bleibt die Sonne und wie sieht die eigentlich noch mal aus? Sie war schon so lange nicht mehr da!

Es gibt einige Lehrer an meiner Uni, die wirklich großartig sind. Wie bereits erwähnt ist einer davon mein English Grammar Lehrer, weil er einfach lustig ist.
Der andere ist der Lehrer für Organisational Communication, was ich immer donnerstags habe. Er kommt aus Irland und ist einfach wahnsinnig nett.

Ich bin Donnerstag morgens meist als Erste da und wenn ich ins Klassenzimmer komme, ist er auch schon immer dort und bereitet seinen Unterricht vor - was allein schon mal lobenswert ist, da es ja auch Lehrer bzw. Dozenten gibt, die einfach Jahr für Jahr den selben Stoff behandeln, ohne ihn jemals zu verändern oder richtig vorzubereiten.
Er kommt hingegen immer früher und bereitet seine Präsentationen vor. Dann unterhalten wir uns immer super nett und er stellt Fragen und versucht wirklich, einen kennenzulernen und das finde ich toll. Man kann sich ganz ungezwungen und persönlich unterhalten.

Der Sinn von Organisational Communcation ist es, uns beizubringen, wie man vor großen Gruppen richtig präsentiert und Vorträge hält und unser Lehrer ist vermutlich der Allerbeste um uns das beizubringen, da er selbst in Therapie war, weil er so große Angst hatte vor Leuten zu reden und das einfach nicht hinbekommen hat.
Und wenn man bedenkt, dass er jetzt Lehrer ist und jeden Tag vor großen Gruppen präsentiert, ist das schon eine Leistung.

Da ich selber jemand bin, der vor Präsentationen ziemlich nervös ist, finde ich es wahnsinnig aufbauend, dass es selbst ihm so ging und dass er am Besten weiß, wie es uns jetzt damit geht. Genau so weiß er aber auch aus eigener Erfahrung, wie man mit Ängsten am besten umgeht und sie überwinden kann und vor allem müssen wir uns vor ihm nicht schämen, weil es ihm früher mal genau so ging wie uns.

Er erzählt uns immer, wie selbst die Manager der großen Firmen teilweise vor Angst weinen (wahre Geschichte!), wenn sie einen Vortrag halten müssen und dass im Grunde alle nervös sind. So was tut gut zu wissen.

Ich finde es super, dass wir gerade in diesem Fach so offen mit unseren Unsicherheiten umgehen können und dass wir dort einen "Übungsgrund" haben, auf dem wir Fehler machen und lernen können.
Und dadurch, dass gerade unser Lehrer unsere Ängste am besten verstehen und nachvollziehen kann, traut man sich noch mehr, auch mal was falsch zu machen.
Ich mag diese Art von Unterricht. Ich mag, dass man nicht nur steif den Stoff runterleiert, sondern auf einer eher persönlichen Ebene zusammenarbeitet. Das bringt zumindest mir wesentlich mehr, vor allem auch, wenn man das Gefühl hat, dass der Lehrer sowieso ein offenes Ohr hat und sich gerne mit einem unterhält und auch wirklich versucht auf einen einzugehen.
Er fragt uns, wie wir seinen Unterricht finden, wie es uns geht, was uns interessiert... Das finde ich klasse!
Somit ist Organisational Communication also mein zweites Lieblingsfach.

Das Interview mit meinem Student Counsellor lief ebenfalls ziemlich gut.
Ich hatte mich auf endlose Fragen eingestellt, aber es war dann eigentlich eher ein nettes Gespräch darüber, wie es mir bisher hier gefällt, ob ich Anschluss gefunden habe, wie ich die Lehrer und den Unterricht finde, wie meine Zukunftspläne aussehen und wie ich mein Studium strukturieren möchte. Und dann haben wir uns noch über Edinburgh unterhalten, weil wir beide die Stadt so toll finden :D
War ganz nett. Ich gebe zu, dass ich meine Meinung über den Student Counsellor ändern muss. Am Anfang konnte ich sie gar nicht leiden, aber im Grunde ist sie doch richtig nett. Man muss nur einen guten Moment erwischen, um in Ruhe mit ihr zu reden.
Außerdem hat sie ebenfalls meine positive Art gelobt und fand es toll, dass ich so optimistisch an alles herangehe und versuche, das Beste aus allem zu machen.
Ist für mich aber eigentlich selbstverständlich. Was bringt es, sich ständig über alles zu beschweren oder sich über alles Sorgen zu machen? Das bringt niemandem was. Lieber die Dinge selbst in die Hand nehmen, das ändern, was man ändern kann und aus allem anderen einfach das Beste machen.
Das macht das Leben wesentlich leichter, als immer nur meckernd durch die Gegend zu laufen ;)

Und was sich bei mir in letzter Zeit auch sehr geändert hat - vor allem seit ich hier bin - ist die Tatsache, dass ich jetzt viel mehr meine Meinung sage und auch dafür einstehe. Wenn mir etwas nicht passt oder ich mich ungerecht behandelt fühle, dann sage ich das auch direkt, anstatt es einfach hinzunehmen und meistens hat das auch eine positive Auswirkung. Mir persönlich tut dieses neu gewonnene Selbstbewusstsein auf jeden Fall sehr gut. Ich erwarte, dass mir andere den gleichen Respekt entgegenbringen, wie ich ihnen und ich achte mehr darauf, dass ich mit Leuten zusammen bin, die mir auch gut tun, anstatt mit negativen Menschen, die mich nur runterziehen. Finde ich eine sehr gute Wandlung und tut meiner Laune auch wesentlich besser.
Klar gibt es Situationen, in denen ich meine Meinung noch mehr sagen sollte, aber ich bin auf jeden Fall auf dem richtigen Weg! ;)

Und sagte ich schon mal, wie sehr ich meine Mitstudenten liebe? Man kann mit allen reden, wird überall nett aufgenommen und heute lief Alisha einfach rum und hat alle umarmt, was ich richtig süß fand. Wir sind eine tolle Gruppe.
Selbst Nikita, der in Gruppe A ist, meinte, dass alle unsere Gruppe B beneiden, weil die so toll ist und dass im Grunde jeder gerne in unsere Gruppe wechseln würde.
Glück gehabt!

Jetzt werde ich noch Spanisch lernen und heute Abend werden einige Ladungen Wäsche gewaschen. Muss ja alles fertig sein, bevor Jana kommt.
Für morgen Abend hat mich Annu eingeladen und wir werden uns treffen und ein bisschen quatschen. Darauf freue ich mich schon sehr!
Und dann ist auch schon Samstag und ich kann Jana vom Flughafen abholen! :)

Mittwoch, 26. September 2012

Ich liebe Mittwoch.


via*

Mittwoch ist definitiv mein Lieblingstag an der Uni, weil wir da die besten Fächer haben - nämlich English Grammar, Student Counselling und Spanisch
Ich mag einfach English Grammar so gerne. Unser Lehrer ist so lustig und obwohl er auch wirklich streng ist und viel erwartet, ist die Atmosphäre total locker und angenehm. Und es gibt einfach immer was zu lachen!
Wenn alle Lehrer so wären, wären viele Vorlesungen weitaus angenehmer. Gerade unser Marketing-Lehrer könnte sich da ruhig mal eine Scheibe davon abschneiden.

Beim Student Counselling haben wir dann die Ergebnisse unseres psychologischen Tests aus der Aufnahmeprüfung bekommen, was wirklich interessant war.
Größtenteils ist der Test so ausgefallen, wie ich mich auch selbst eingeschätzt hätte, allerdings bin ich laut Test total geduldig, was wirklich gar nicht stimmt.
Dass ich aber immer mein Bestes gebe und Perfektionist bin, das stimmt. Und auch, dass ich relativ optimistisch bin und versuche, auch aus Niederlagen das Beste zu machen.
Was mich aber überrascht hat ist, dass der Test mir ein außergewöhnlich kreatives Denken bescheinigt. Hätte ich nie gedacht, finde ich aber toll!
Und im Interview mit der Psychologin, die unsere Motivation und unseren Willen prüfen sollte, habe ich dann sogar auch die volle Punktzahl erhalten.
War definitiv interessant, seine Persönlichkeit mal von einer "professionellen Stelle" ausgewertet zu bekommen.

Danach ging es mit Frederike, Nora, Nikita und Geo zum Mittagessen, das leider gar nicht gut war. Es gab irgendeinen komischen Kohl-Mischmasch, Pilzsuppe und irgendwelche vegetarischen Weizendinger :D
Ich hab mich dann auf Salat, Brot und das vegetarische Menü beschränkt, das zwar letztendlich irgendwie genießbar war, aber eben nicht gut.
Wir haben noch immer nicht raus, woran es liegt, dass das Essen manchmal so lecker ist und manchmal so grausig. Aber irgendwann kommen wir dem noch auf den Grund! ;)
Morgen gibt es jedenfalls auch kein Essen für mich, da gibt es nämlich Rinderleber und darauf verzichte ich gerne.
Dafür haben wir aber beim Mittagessen entschieden, dass wir im Januar gemeinsam zum Merirock gehen. Das ist ein Festival, das auf einem Schiff der Viking Line Flotte stattfindet. Es geht abends von Helsinki aus nach Tallinn und unterwegs spielen lauter verschiedene Rockbands. Am nächsten Morgen ist man dann zurück in Helsinki.
Für 20 Euro pro Person bekommt man ein Ticket und eine 4-Bett Kabine inklusive. Die Bands kenne ich zwar alle nicht, aber für den Preis mache ich da allemal mit! Außerdem wird es mit all den Leuten sicherlich sehr lustig :)

Geo hat mir übrigens extra echten russischen Honig aus St. Petersburg mitgebracht, weil der angeblich am Besten für den Hals ist. Fand ich super lieb von ihm, dass er so an mich denkt und mir das einfach schenkt. Werde ich natürlich später gleich mal ausprobieren und mir eine heiße Milch mit Honig machen.

Jetzt setze ich mich noch an zwei Assignments, die bis Freitag fertig sein müssen und morgen habe ich dann ein Interview mit meinem Student Counsellor. Sie befragt jeden zu seinen Studienplänen und seinen Zielen. Bin ja mal gespannt, wie das wird.

Außerdem werde ich versuchen, meinen Mitbewohnerinnen ein bisschen Sauberkeit beizubringen.
Generell haben wir ja die Regelung, dass jeder seinen eigenen Mist wegräumt und das klappt auch ganz gut. Das Einzige, was wirklich richtig stört ist die Tatsache, dass sämtliche Oberflächen in der Küche mit Krümeln, Flecken, Haferflockenresten und anderem Krams bedeckt sind und das einfach eklig ist. Seit 3 Tagen drohnt mitten auf der Anrichte ein riesengroßer Preiselbeerfleck und keiner fühlt sich dafür verantwortlich, den mal wegzuwischen.
Ich gebe zu, als ich krank war, war ich auch nicht gerade die Ordenlichste, sondern hab immer nur schnell mein Geschirr abgewaschen und bin dann zurück ins Bett. Aber das sind Ausnahmen.
Ich finde, es ist nicht zu viel verlangt, dass man nach dem Kochen mal kurz einen Lappen in die Hand nimmt und die Flecken, die man gemacht hat, wegwischt. Ich mache das ja auch und ich bin auch nicht gerade die Putzfee schlechthin ;)
Aber meiner Meinung nach gehört so was einfach zum guten Ton, wenn man mit anderen Leuten zusammenwohnt. Wenn man Dreck macht, macht man ihn auch wieder weg. Und ich sehe es auch nicht ein, dass ich jedes Mal für alle die Oberflächen putze.
Daher hänge ich gleich einen Zettel an den Kühlschrank und hoffe, dass der was bringt.

Noch 3 Tage bis Jana kommt!

Montag, 24. September 2012

"Back to school."

Heute bin ich wieder zur Uni gegangen - in erster Linie, um nicht so viel Lernstoff zu verpassen - auch wenn eine Woche Ruhe bei einer Lungenentzündung zugegebenermaßen eigentlich viel zu kurz ist. Aber es hat auch seelisch so gut getan, endlich wieder unter Leute zu kommen und nicht mehr nur allein daheim zu sitzen, sodass sich mein schlechtes Gewissen wegen der zu kurzen Bettruhe in Grenzen hält. Schließlich muss es einem auch seelisch gut gehen!

Alle haben sich gefreut, dass ich wieder da bin und mich gefragt, wie es mir geht und das war richtig schön. Einer meiner Freunde hat sogar extra nach der Vorlesung auf mich gewartet, um mit mir Mittag zu essen. Er rief dann über den halben Gang: "Katzenfutter??", weil wir das Essen derzeit so nennen.
Manchmal ist es richtig lecker, aber dann gibt es leider auch oft Tage, an denen das Essen von der Konsistenz her tatsächlich Katzenfutter ähnelt und leider auch nicht viel besser schmeckt (zumindest vermuten wir das), daher unsere Bezeichnung dafür.
Aber immerhin ist es mit 1,45 Euro wirklich sehr günstig und überwiegend ja glücklicherweise auch genießbar ;)

Fand ich jedenfalls nett, dass er da extra auf mich gewartet hat und meinte, er hätte unsere gemeinsamen Mittagspausen vermisst, weil die immer so lustig sind.
Generell habe ich einfach das viele Lachen vermisst und das Quatschen und in der Pause einfach gemeinsam mit anderen rumzusitzen und Cookies zu essen.
Ich war zwar nur eine Woche weg, aber es kam mir vor, als wären es Monate gewesen!
Selbst der Lehrer, den ich eigentlich gar nicht leiden kann, war heute richtig nett. Als ich ihm meine Krankmeldung geben wollte, klopfte er mir auf den Rücken und meinte, das sei schon okay und ich müsse mir bezüglich Fehlzeiten keine Sorgen machen.
Hat mich wirklich positiv überrascht!

Gesundheitlich geht es mir eigentlich soweit auch ganz okay. Ich huste mir zwar die Lunge aus dem Hals und hab richtig dolle Halsweh, aber abgesehen davon bin ich wieder einigermaßen auf dem Damm. Ich hoffe, das bleibt so bzw. setzt sich so fort.

Leider ist das Wetter derzeit richtig eklig. Grau, regnerisch und windig und mit rund 8 Grad morgens auch nicht sonderlich angenehm. Heute früh habe ich schon überlegt, meinen Wintermantel rauszukramen.
Ich persönlich hoffe ja auf die schönen Herbsttage mit blauem Himmel, bunten Bäumen und ein bisschen Sonne. Vor allem, wenn Jana in knapp einer Woche hier ist!
Und allerspätestens dann gibt es auch wieder ganz viele Fotos! :)

Sonntag, 23. September 2012

Dinge, die heute - trotz krank sein - gut waren.


via*

* Für ein paar Minuten warm eingepackt auf dem Balkon in der Herbstsonne sitzen und frische Luft atmen.
* Am Kiosk an der Ecke einen Saft kaufen und von der Kassiererin Preiselbeer-Cookies geschenkt bekommen.
* Ein Schwarm Wildgänse, der über meinen Kopf hinweggeflogen ist.
* Jemanden auf Facebook finden, den ich schon lange gesucht habe.
* Vor dem Einschlafen mit einem guten Freund schreiben, der mich zum Lachen bringt.
* Für meine Meinung einstehen und dafür respektiert werden.
* In der Webcam meine Mama und meine Katze sehen.

Wird besser! Auch wenn ich nicht wirklich einschlafen kann, weil der Husten abends immer besonders schlimm ist. Aber wenn ich dann so nette Unterhaltung habe, ist das gleich halb so schlimm.
Nur die Uni fehlt mir immer noch so!

Freitag, 21. September 2012

Mein Zimmer.

Gut gehts mir immer noch nicht, aber ich dachte, langsam wird es dann doch mal Zeit für ein paar Bilder aus meinem Zimmer :)
Es ist zwar noch nicht hundertprozentig fertig und es fehlt noch Einiges an Deko (inzwischen habe ich zwei Bilder, die noch aufgehängt werden müssen und meine geliebte Lichterkette fehlt auch noch), aber für einen ersten Eindruck reicht es allemal.
Und wenn dann alles fertig ist, gibt es eben noch mal aktuelle Fotos :)

























Außerdem habe ich gestern zwei Päckchen aus Deutschland bekommen, mit Kleidern und Haushaltsartikeln, aber auch mit ein bisschen Proviant, wie z.B. Haribo und Buchstabensuppe. Und zwei Bücher waren auch dabei. Einmal eins, das ich für die Uni brauche und dann noch das neue Buch von Jussi Adler-Olsen, was mich natürlich riesig gefreut hat, weil Jussi Adler-Olsen neben Sebastian Fitzek einer meiner Lieblingsautoren ist und ich seine Bücher immer wahnsinnig spannend finde. Umso gespannter bin ich auf den neuen Teil seiner Reihe um Karl Morck und das Sonderdezernat Q.

Donnerstag, 20. September 2012

Fortschrittliches Gesundheitssystem? Von wegen.

Also, so langsam finde ich das Terveyskeskus hier doch ganz schön bescheuert, um es mal milde auszudrücken.
Es steht jetzt fest, dass ich eine Lungenentzündung habe und die normale Zeit, die man zum richtigen Auskurieren benötigt, beträgt 2-3 Wochen.
Ich bin jetzt seit einer Woche im Bett, fühle mich aber immer noch nicht großartig besser. Also hab ich heute noch mal bei der Krankenschwester angerufen und gefragt, wie das denn jetzt ist wegen nächster Woche, weil man eine Lungenentzündung ja erstmal richtig auskurieren sollte, ich aber nur bis Sonntag krankgeschrieben bin.
Von ihr kam dann - wiedermal - nur: "Wenn sie kein Fieber haben, können sie wieder in die Schule gehen."
Man könnte meinen, die setzen da nur einen Plattenspieler auf und lassen die Platte immer wieder durchlaufen.
Meine Güte, was soll denn das immer mit dem Fieber?! Klar hat man bei einer Lungenentzündung oft Fieber, aber auch nicht immer. Und schon gar nicht, wenn man wie ich, Antibiotika nimmt. Da kann man doch dann gar nicht mehr einfach nur nach den Symptomen gehen.
Und wieso kann man hier bloß nicht in die Schule, wenn man Fieber hat, aber alles andere ist egal?! Ich finde diese Einstellung langsam richtig zum Kotzen (sorry für die Ausdruckweise, aber ist doch wahr!).
Gerade eine Lungenentzündung kann so gefährlich werden, wenn man sie nicht ordentlich auskuriert und das Schlimme ist, dass man das oft erst viel zu spät merkt.
Schlimmstenfalls kann sie nämlich aufs Herz gehen und da hab ich wirklich nicht auch noch Lust drauf.
Aber für die im Terveyskeskus scheint hier alles nur Trallala zu sein und hach, es gibt ja Ibuprofen und überhaupt, Fieber ist das allerschlimmste auf der Welt, aber alles andere macht eigentlich nichts aus.
Außerdem habe ich ständig den Eindruck, dass die ohnehin denken, man übertreibe total und so schlimm sei das alles ja gar nicht. Wenn ich sage, ich kann die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich ständig husten muss, dann kommt nur ein: "Aha..hmm.. so you have a bit of coughing?"
Als ob ich freiwillig die ganze Zeit im Bett liegen und meine Uni verpassen und meine Freunde vermissen möchte! Ich könnte mir weitaus Schöneres vorstellen und vor allem will ich ja endlich wieder in die Uni - allerdings völlig auskuriert und nicht so, dass ich nach ein paar Tagen wieder flach fliege.
Ich dachte immer, Finnland wäre so ein fortschrittliches und entwickeltes Land.. aber das merkt man im Terveyskeskus weiß Gott nicht.

Dienstag, 18. September 2012

Die besten Mitstudenten der Welt.

Und wenn man dann einfach so von einem Klassenkameraden, mit dem man sonst gar nicht so viel zu tun hat, eine Nachricht bekommt, wie es einem geht und dass hoffentlich bald alles wieder gut ist, dann ist das so schön.
Ich kann gar nicht oft genug sagen, wie wunderbar meine Mitstudenten sind und wie sehr ich sie mag.
Ich muss zugeben, dass ich bisher immer Glück mit meinen Klassen hatte, auch in der Schule schon. Der Zusammenhalt war immer toll und es gab nie irgendwelche Streitereien oder ähnliches.
Aber so toll wie meine Mitstudenten jetzt, fand ich noch niemanden.
Gerade solche kleinen Gesten wie diese Nchricht machen oft so viel aus. Es tut gut zu wissen, dass es Leute gibt, die an einen denken.
Das hat mich gerade richtig glücklich gemacht :)

Von Ärzten, die kein Englisch sprechen, und dem finnischen Gesundheitssystem.

Heute früh waren meine Blutergebnisse da und ich konnte also noch mal bei der Nurse im Terveyskeskus anrufen. Diesmal war eine andere dran, die irgendwie nicht so viel Ahnung hatte.
Bei mir hatte man ja den CRP-Wert, also den Entzündungswert im Körper, getestet.
Man muss dazu sagen, dass der CRP-Wert eines gesunden Menschen unter 5 liegen sollte und meiner war, wie ich dann erfuhr, bei 103, also etwa 20 Mal so hoch wie normal. Im Prinzip ja ganz klar, dass ich tatsächlich krank bin und dann zumindest ordentliche Medikamente brauche.

Die Krankenschwester sah das wohl etwas anders, denn sie fing erst noch mal an, alle meine Symptome abzufragen und meinte dann: "Ja, aber wenn sie kein Fieber mehr haben, brauchen sie eigentlich auch nicht kommen.", woraufhin ich dann meinte, dass ich definitiv komme und sie mir gefälligst einen Termin beim Arzt machen soll.
Nach kurzer Rücksprache mit einer weiteren Krankenschwester, habe ich dann auch endlich einen Termin bekommen. Mannomann, also leicht ist das nicht, hier mal zu einem Arzt vorzukommen.

Problem Nummer 2 war dann, dass der Arzt fast kein Englisch sprach und mein Finnisch auch nicht dafür ausreicht, um genau zu beschreiben, was mir fehlt. Also durfte ich erstmal alle Symptome pantomimisch darstellen - ein riesen "Spaß", wenn man bedenkt, dass es mir ohnehin schon richtig mies ging.
Dann hat er mich abgehört und untersucht und kam zu dem Schluss, dass ich vermutlich eine Lungenentzündung habe und hat mir Antibiotika verschrieben (endlich!). Und auf meine Frage hin, wann ich denn wieder zur Uni kann, sprang er ganz entsetzt auf, schüttelte immer wieder mit dem Kopf und brüllte: "No, no!!" :D
Die restliche Woche muss ich also im Bett verbringen.

Wieder was dazu gelernt.
Ich finde das finnische Gesundheitssystem generell ja nicht schlecht. Es macht definitiv Sinn, für jedes Viertel ein eigenes Gesundheitszentrum zu haben und auch, dass die Leute erstmal an die Krankenschwester verwiesen werden, bevor sofort jeder wegen Kleinigkeiten zum Arzt rennt.
Aber ich finde es ganz und gar nicht gut, dass mit Medikamenten so gegeizt wird bzw. dass hier die Einstellung vorzuherrschen scheint, wenn man nicht gerade an Schmerzen stirbt, dann geht es auch so.
Eine finnische Freundin hat mir diesbezüglich auch schon nette Geschichten erzählt. Da wird einem dann gesagt :"Wenn sie die Schmerzen noch irgendwie aushalten können, brauchen sie keinen Arzt." oder, wie in meinem früheren Eintrag schon erwähnt, einfach auf Ibuprofen verwiesen.
Sehr deutlich gemacht hat das auch ein Mann mittleren Alters, der heute weinend (!) im Wartezimmer saß, weil er solche Schmerzen hatte und Ewigkeiten warten musste, bis er dran kam.
Finde ich nicht so gut.
Bei mir war ja auch vorher schon klar, dass ich nicht nur eine einfache Erkältung habe und je eher ich die passenden Medikamente dafür bekommen hätte, desto schneller wäre es auch besser geworden. Aber immerhin habe ich jetzt mein Antibiotika und ich hoffe, dass es mir bis zum Ende der Woche dann auch endlich besser geht und ich wieder in die Uni kann.
Die fehlt mir nämlich ganz schön!

Die Bäume hier sind auch schon langsam bunt und bald beginnt Ruska - die schönste Zeit des finnischen Herbstes, wenn alles bunt leuchtet. Ähnlich wie der Indian Summer in den USA.
Ich hoffe, dass ich dann auch Zeit für Spaziergänge finde und wieder ganz viele Fotos machen kann :)

Montag, 17. September 2012

Terveyskeskus



Da sich meine Grippe nach 3 Tagen Bettruhe eher verschlechtert, als gebessert hat, habe ich heute früh im Terveyskeskus angerufen.

Terveyskeskus bedeutet so viel wie "Gesundheitszentrum" und jedes Viertel in Helsinki besitzt ein eigenes. Genau so wie jede Straße ihre eigene Krankenschwester besitzt, die man im Terveyskeskus aufsuchen kann. Meine heißt Hanna und ist wirklich nett.
Das Terveyskeskus an sich ist ein riesiger Komplex und erstreckt sich über einen riesigen Park mit mehreren Gebäuden. Bis ich erstmal gefunden habe, wo ich hinmuss, hat es eine Weile gedauert. Aber man kann sich ja glücklicherweise einfach durchfragen.
In Finnland ist es jedenfalls so, dass man immer zuerst die Krankenschwester besucht, bevor man zu einem Doktor "durchgelassen wird". Die Krankenschwester entscheidet also quasi, ob man die Krankheit rezeptfrei behandeln kann oder ob ein Termin beim Arzt überhaupt notwendig ist.

Mich wollte sie nach kurzer Begutachtung dann einfach mit den Worten: "Das ist eine Grippe, einfach noch ein paar Tage abwarten, ob es besser wird." und ohne jegliche Medizin wieder wegschicken, was mir natürlich nicht so recht war. Schließlich nehme ich schon seit 4 Tagen alle möglichen frei verkäuflichen Medikamente gegen Grippe, die allesamt bisher gar nichts gebracht haben.
Das Zaubermittel gegen alles scheint hier ohnehin Ibuprofen zu sein. Egal, was man hat, es wird immer erstmal empfohlen, dass man Ibuprofen nimmt.

Jedenfalls hat sie sich später dann doch dafür entschieden, mir Blut abzunehmen und mal zu schauen, wie denn die Werte so sind. Dafür musste ich allerdings in einen völlig anderen Stadtteil ins Labor fahren. Auch ein Abenteuer, wenn man so gar nicht weiß, wo man eigentlich hin muss und noch dazu aussieht wie ein Zombie ;)

Die Frau, die mir Blut abgenommen hat, war richtig nett. Sie war schon etwas älter und als sie hörte, dass ich aus Deutschland komme, hat sie sofort Deutsch mit mir gesprochen und mir erzählt, dass sie vor 40 Jahren mal in Stuttgart bei Daimler gearbeitet hat und Deutschland so toll findet.
Außerdem meinte sie: "Sie sind sehr willkommen hier in Finnland", was ich wirklich süß fand :) Also da würde ich öfter mal zum Blut abnehmen hin ;D

Jedenfalls muss ich jetzt morgen noch mal im Terveyskeskus anrufen und meine Werte abfragen und wenn sie "schlecht genug" sind, bekomme ich dann auch Medizin gegen die Grippe.
Was toll wäre, weil ich so schnell wie möglich wieder in die Uni möchte und nicht noch tagelang im Bett liegen will, bis das von alleine besser wird. Allein schon wegen der Fehlzeiten! Anscheinend sind die Lehrer nicht so streng damit, solange man ein ärztliches Attest vorlegen kann, aber wirklich darauf ankommen lassen möchte ich es auch nicht.
Ganz zu schweigen davon, dass mir meine Mitstudenten unglaublich fehlen!
Unsere Uni-Tage sind immer so stressig und vollgestopft mit allerhand Terminen, dass ich es mittlerweile gar nicht mehr gewohnt bin, nichts zu tun bzw. den ganzen Tag im Bett zu liegen.
Ich will wieder Leute sehen, etwas tun, mich unterhalten!

Den Apulanta-Gig am Mittwoch werde ich aber höchstwahrscheinlich ausfallen lassen müssen - es sei denn, bis dahin geschieht ein Wunder und mir geht es wieder richtig gut. Was ich aber irgendwie bezweifle :/ Dabei wäre ich soooo gerne hingegangen!
Aber bringt ja alles nichts, wenn ich hinterher dann wieder flach liege.

Bilder von meinem Zimmer gibt es, wie versprochen, natürlich immer noch bald zu sehen. Spätestens, wenn ich wieder richtig gesund bin und meine Taschentuch-Berge hier weggeräumt habe ;D

Samstag, 15. September 2012

Krank.

Ich bin gerade krank (mal was ganz Neues!) und habe Fieber und habe die letzten zwei Tage im Bett verbracht.
Vermutlich werde ich auch die kommenden Tage noch dort verbringen, weil das Fieber immer noch nicht weg ist und ich mich endlich mal richtig auskurieren möchte. Sonst ist es zwei Tage gut und dann bin ich wieder krank.
Das war vermutlich auch der Fehler, den ich bisher gemacht habe. Ich war kurz daheim, habe mich ausgeruht und dann ging es sofort weiter mit dem Stress. Ich habe aber nie wirklich darauf geschaut, mich auch richtig auszukurieren. Kein Wunder, dass ich so immer wieder krank bin!

Am Freitag früh habe ich - mit über 39°C Fieber - noch eine Präsentation gehalten, weil ich meine Gruppe nicht im Stich lassen wollte, und es ging mir wirklich richtig, richtig schlecht. Ich hatte Schüttelfrost und dachte, ich falle gleich um.
Der Lehrer fand uns aber trotzdem "very, very good". Na gottseidank.
Danach bin ich dann gleich nach Hause und ins Bett und die Stunden danach waren alles andere als schön.

Am Mittwoch spielen Apulanta - eine meiner finnischen Lieblingsbands - in unserer Uni und ich kann umsonst hin. Bis dahin möchte ich natürlich wieder fit sein!
Und meine Assignments muss ich dann wohl von zuhause aus erledigen. Nächste Woche ist nämlich wieder einiges los. Zwei Deadlines, eine Präsentation und ein Test.
Ich hoffe, dass das Fieber morgen zumindest so weit runter geht, dass ich im Bett ein bisschen lernen kann, bisher habe ich nämlich nur geschlafen - inklusive seltsamer Fieberträume.

Vorhin war Roni da und hat mir Medizin gebracht und mich ein bisschen unterhalten, aber das mit ihm, das ist in erster Linie verwirrend.
Von meiner Seite ist klar, dass wir nur Freunde sind und definitiv nicht mehr, aber er versucht trotzdem immer wieder mir näher zu kommen, fängt an mich zu kitzeln, nur um irgendwie Körperkontakt herzustellen, hält mich im Arm und öffnet sogar meinen BH, wenn ich einen Moment lang nicht aufpasse!
Und wenn ich ihn ließe, würde sich da definitiv viel mehr ergeben.

Gleichzeitig scheint er nun aber mit einem anderen Mädel anzubandeln und sie ist furchtbar eifersüchtig auf mich, weil sie mich wohl als Konkurrenz sieht. Nun möchte der Finne also, dass ich diesem Mädchen sage, dass sie keinen Grund zur Eifersucht hat, aber das kann ich nicht.

Klar ist da von mir aus nur Freundschaft, aber es wäre gelogen, wenn ich ihr sagen würde, dass er nie etwas versucht hätte. Er versucht immerzu, mich irgendwie rumzukriegen und ich soll ihr schreiben, dass er so nicht ist? Das wäre schlicht und einfach gelogen.
Außerdem kenne ich ihn viel zu gut und ich weiß, dass ich auch nicht die Einzige bin, bei der er das versucht.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich ja der Meinung bin, dass mich das gar nichts angeht. Wenn dieses Mädchen so eifersüchtig ist, dann müsste eigentlich er das mit ihr klären und nicht ich. Ich glaube, dass die beiden erwachsen genug sind, um das unter sich regeln zu können und dass ich die Letzte bin, die sich da einmischen sollte.
Wenn sie eifersüchtig ist, dann wird das entweder einen Grund haben oder sie muss schlicht und einfach daran arbeiten und lernen ihm zu vertrauen. Das geht mich aber nichts an.

Gut, er hat ein Treffen mit ihr abgesagt, um mir Medizin zu bringen, was auch wirklich lieb von ihm war. Aber ich habe ihn nicht dazu gezwungen, es war seine Entscheidung und er hat es auch von sich aus angeboten. Ich wusste nicht mal, dass er eine Verabredung hatte.
Und wenn sie deshalb sauer ist, muss er das auch mit ihr klären.

Ich habe nichts dagegen, wenn er was mit diesem Mädel anfängt, schließlich will ich ja nichts von ihm. Aber dann darf er bitte auch nicht bis mitten in der Nacht bei mir sein und ständig versuchen mich ins Bett zu kriegen.
Er kann nicht alles haben - Flirterei und Bettgeschichten hier und eine Beziehung da. Dann muss er sich für bitte auch für eins entscheiden und das konsequent durchziehen.
Ich kann nicht für ihn lügen oder seine Probleme mit seinen Eroberungen ausbügeln, das muss er schön selber machen.

So. Und da ich das jetzt gesagt habe, geht es wieder ab ins Bett, weiterschlafen ;)

Mittwoch, 12. September 2012

Deadline verpasst.


Heute war ein guter, aber wiedermal ziemlich anstrengender Tag.
Heute früh bin ich vor der ersten Vorlesung mit Nikita zusammengesessen und wir haben gequatscht und plötzlich meinte er: "Hat deine Gruppe eigentlich den Report für Management Assistant in the Organisation geschrieben? Heute um 16 Uhr ist Deadline."
Und ich bin aus allen Wolken gefallen!
Meine Gruppe hat am Freitag einen Vortrag in eben diesem Fach und die Präsentation dafür haben wir schon vor Tagen fertig gestellt. Jedoch ist uns völlig entgangen, dass dazu auch ein mindestens 7-seitiger Report gehört und man den heute einreichen musste.
Eine Deadline zu verpassen wird besonders an finnischen Universitäten alles andere als gern gesehen, wenn nicht sogar als schlimmstes Verbrechen überhaupt betrachtet ;)
Natürlich wollten wir uns nicht gleich am Anfang so einen Fehler erlauben und einen schlechten Eindruck hinterlassen.

Nach kurzer Besprechung und der Überlegung die restlichen Vorlesungen zu schwänzen und stattdessen an dem Report zu arbeiteten (die dann aber wieder verworfen wurde), sind wir dann einfach zu Ilpo, dem zuständigen Lehrer, gegangen und haben ihm die Wahrheit gesagt, nämlich dass wir die Deadline schlicht und einfach vor lauter Stress vergessen haben.
So, wie ich ihn bisher eingeschätzt hatte, hätte ich eigentlich ein Donnerwetter erwartet, aber er hat richtig toll reagiert und meinte sofort, er verstehe das und wir hätten ja gerade auch so viel um die Ohren und seien noch dazu die erste Gruppe, die ihre Präsentation halten muss und das sei ja immer schwer und es wäre alles halb so schlimm, wir könnten uns so viel Zeit lassen, wie wir brauchen.
Fand ich wirklich wahnsinnig toll von ihm!

Trotzdem haben wir uns dann gleich hingesetzt und in unserer Mittagspause den Report geschrieben - zumindest Anni, Laima und ich haben unseren Teil fertig. Mit den anderen beiden Gruppenmitgliedern ist es ein bisschen schwieriger, weil die eine sich überhaupt nichts zutraut und am Liebsten hätte, dass ich alles für sie mache und die andere einfach alles vergisst.
Aber ich hoffe mal, dass auch die beiden ihren Teil bis Ende der Woche fertig haben.
Insgesamt bin ich mit meiner Gruppe auch mehr als zufrieden. Wir verstehen uns gut und auch wenn es manchmal ein bisschen chaotisch ist, klappt doch alles relativ gut. Ich bin unser "Gruppenmanager" und versuche, die anderen immer ein bisschen anzutreiben. Ich glaube, wenn wir das nicht hätten, kämen wir nie voran ;D Aber insgesamt arbeiten wir gut zusammen :)
Vor allem mit Anni arbeite ich wahnsinnig gerne!
Und ich freu mich immer so, wenn die anderen mir sagen, dass ich so gut schreiben und formulieren kann oder dass sie mich dringend in der Gruppe brauchen. Das tut gut zu hören!

Ansonsten war heute in der Schule der sogenannte "Suit-Up"-Day und die meisten Studenten haben sich an diesem Tag business-like angezogen, d.h. die Männer kamen im Anzug, die Frauen in Kostümen oder Hosenanzügen.
Ich hab nicht mitgemacht, weil ich leider überhaupt keine Klamotten habe, aber ich fand es schön anzusehen, vor allem da manche wirklich richtig schick waren!
Wobei bei einigen Damen der Schlitz im Rock auch etwas kleiner hätte ausfallen können ;)

Nach der Uni war ich einkaufen, habe mein Zimmer aufgeräumt und meinen restlichen Kram in der Kommode verstaut und nun ist mein Zimmer soweit fertig. Ich liebe es! Es ist zwar klein, aber nicht zu voll und es sieht gemütlich und schön aus. Nur ein bisschen Deko an der Wand fehlt noch :)

Gleich setze ich mich dann wieder an meinen Unikram und Donnerstag und Freitag werden dann noch mal anstrengend, weil das einfach die stressigsten Tage sind und wir ja noch unseren Vortrag halten müssen.
Aber die zwei Tage kriege ich auch rum und dann ist ja schon wieder Wochenende!
Mir gehts gut, trotz allem :)

Und in zwei Wochen kommt mich übrigens schon Jana besuchen! Ich kann es kaum erwarten!

Der Finne.

Gestern war Roni da und hat mir meine Kommode aufgebaut und meine Lampe angeschlossen, was ich alleine nie geschafft hätte, weil man das Kabel kürzen und die Drähte neu verbinden musste und ich bei solchen Sachen einfach nicht durchblicke. Aber Roni kann das zum Glück einfach.
Um 18 Uhr kam er her und war dann auch ganze 6 Stunden hier. 2,5 Stunden davon haben die Möbel in Anspruch genommen, die restliche Zeit haben wir einfach nur geredet und rumgealbert, was eigentlich ziemlich lustig war.
Ich muss ihn mir immer ein bisschen "vom Leib halten", weil er ja prinzipiell schon gerne etwas mehr zwischen uns haben würde und meistens dauert es auch ewig, ihn dann wieder "loszuwerden", sodass ich ihn fast schon rauswerfen muss, aber ich kann mich da ganz gut durchsetzen, glaube ich.
Und was ich einfach schön finde, ist die Tatsache, dass ich ihn umarmen kann und er mich dann einfach festhält. Gerade Umarmungen fehlen mir schon manchmal oder dass man eben einfach mal gedrückt wird. Das machen Maria oder Frederike zwar auch, aber es ist dann trotzdem noch mal etwas anderes. Es tut gut.
Von daher ist das einfach schön mit ihm.
Und mein Zimmer ist langsam auch so gut wie fertig! :)

Montag, 10. September 2012

Uni, Menschen und ganz viel Glück.


via*

Kaum ist Montag, ist es auch schon wieder stressig. Um 17.30 hatte ich heute Uni aus, dann bin ich schnell in den Supermarkt, habe gekocht und gegessen und seitdem sitze ich an Hausaufgaben, die ich für verschiedene Kurse erledigen muss.
Ach, wie gerne würde ich abends nach der Uni einfach mal nichts tun und etwas lesen, aber irgendwie klappt das nicht so richtig. Naja, vielleicht irgendwann mal ;)

Heute hatten wir in "Organisations and Leadership" unsere erste Gruppenpräsentation, nämlich die "Preliminary Company Presentation".
Eigentlich sollte eben diese Präsentation 5 PowerPoint-Folien umfassen und nur die wichtigsten Infos zu unserer gewählten Firma enthalten. Da aber alle anderen Gruppen irgendwie viel mehr gemacht haben und mit zig Statistiken und Zahlen aufwarten konnten, sah unsere Präsentation leider etwas mager aus.
Dem Lehrer (den ich ohnehin nicht sonderlich leiden kann), hat es wohl auch nicht so gefallen. Er meinte zwar, die Präsentation wäre "very good" gewesen, hat aber trotzdem so ziemlich alles kritisiert, was es zu kritisieren gab.
Aber egal, hauptsache wir haben es hinter uns! Wir hatten nämlich alle ganz schön Angst vor dem ersten richtigen Präsentieren und dafür ist es ganz gut gelaufen, finde ich.
Und was mir wieder mal besonders aufgefallen ist, ist der Zusammenhalt unseres Kurses, denn wirklich alle meiner Mitstudenten halten zusammen und das finde ich wunderbar.
So meinte ich z.B. nach unserer Präsentation "Das lief ja nicht so gut" und sofort kam von lauter verschiedenen Leuten, dass wir super waren und ich mir keine Sorgen machen soll. Ich finde es toll, wie sich alle gegenseitig unterstützen und Mut zusprechen!
Niemand lacht über einen anderen oder wünscht dem anderen etwas Schlechtes, sondern alle helfen sich gegenseitig, wo sie nur können. Genau so sollte es sein :)

Mittag essen Frederike und ich gerade meistens mit Nikita, James und Evgenii und das ist ebenfalls immer sehr unterhaltsam. Wir lachen eigentlich die ganze Zeit und reden über alles Mögliche (und vermutlich denkt schon der ganze Speisesaal, dass wir ein bisschen bescheuert sind) und es macht einfach Spaß.

Irgendwann würde ich gerne auch noch mit einigen Leuten aus meinem Kurs was unternehmen - z.b. mit Noora was trinken gehen - aber momentan fehlt dazu einfach die Zeit. Aufgehoben ist aber nicht aufgeschoben! :)

Ich kann nicht oft genug sagen, wie glücklich ich mich hier trotz des ganzen Stresses fühle. Ich fühle mich angekommen und genau am richtigen Platz :) Hier gehöre ich hin und nirgendwo sonst.
Und wer kann das schon von sich sagen? Wie viele Leute fühlen sich nirgendwo so richtig zuhause und würden am Liebsten ihre Koffer packen und wegfahren? Wie viele Leute sehnen sich nach einem Platz, an dem sie sich ganz fühlen und so sein können, wie sie wirklich sind?
Ich hab all das gefunden, ich bin im 7. Himmel und ich habe immer schon gewusst, dass Helsinki mein zuhause ist und dass ich hierher ziehen muss.
Und es klingt vielleicht doof, aber alle Leute hier sind so nett! DIe an der Uni, die in meinem Lieblingscafé an der Ecke, die in der Pizzeria gegenüber, selbst die Busfahrer! Jeder lächelt einen an und ist freundlich.
Ich bin so richtig lächerlich glücklich.

Sonntag, 9. September 2012

IKEA - schon wieder :D

Heute war ich - wiedermal - bei IKEA. Diesmal mit Maria, Nikita, Frederike und Dascha, die wir zufällig am Bus getroffen haben. Es war voll, es war anstrengend, aber schöööön.
Wir haben gemeinsam dort gegessen und ich habe wieder viel zu viel eingekauft, aber dafür mittlerweile fast alles zusammen, was ich brauche. Jetzt fehlen nur noch ein Wasserkocher und ein kleiner Beistelltisch für mein Sofa :)
Maria und Nikita mag ich einfach unglaublich gerne, vor allem Nikita ist so hilfsbereit und nett und ich finde, so was findet man heutzutage nicht mehr so oft. Er war ja auch derjenige, der sich sofort dazu bereit erklärt hat, mir mein Bett aufzubauen, obwohl wir uns damals gar nicht kannten.
Und heute meinte er dann, dass er mir auch meine Lampe anschließen kann - alleine kriege ich das nämlich niemals hin, weil ich viel zu klein bin :D
Sagte ich schonmal, dass meine Klasse wirklich richtig toll ist? Ich mag sie ALLE (na gut, fast alle!).
Und jetzt setze ich mich noch schnell an mein Schulzeug, bevor es dann auch schon wieder mit der nächsten Uniwoche und neuem Stress losgeht.


Nikita und Dascha im kostenlosen IKEA-Bus. Dascha ist tatsächlich mit einem riesengroßen Koffer zu IKEA gefahren, um all ihre Einkäufe zu verstauen!


Maria :)


Frederike und ich - und das Bild ist verwackelt und furchtbar, furchtbar schlimm ;D

Und so sah übrigens heute früh unsere Küche aus, nachdem die "tolle" Party meiner Mitbewohnerin zu Ende war - immerhin hat sie die Flaschen tatsächlich auch wieder aufgeräumt, was bei ihr nicht gerade selbstverständlich ist!





Samstag, 8. September 2012

Wunderbare Menschen!


via?

Okay, ich gebe zu, ich hätte heute eigentlich Unikram erledigen und lernen sollen, aber das Wetter war viel zu schön und ich habe so viele tolle Leute getroffen und einen herrlichen Tag gehabt und das war es wert, dass ich rein gar nichts für die Uni gemacht habe.
Und letztendlich muss das auch mal sein - rede ich mir zumindest ein, um mein Gewissen zu beruhigen ;)

Zunächst habe ich mich mit Maria getroffen und bin mit ihr zum Kierrätyskeskus, dem Recyclingcenter, gefahren. Sie kannte das bisher noch nicht und da sie gerade in ihr Studentenzimmer gezogen ist und günstige Möbel gebraucht hat, habe ich ihr das gezeigt.

Danach habe ich mich mit Annu getroffen, die ich bisher nur über das Internet kannte. Sie ist auch Deutsche und wohnt hier in Helsinki, wo sie gerade ihr Abitur nachmacht. Wir sind gemeinsam zu IKEA gefahren und haben den ganzen Tag dort verbracht. Ich habe mir einiges an Kleinkram gekauft, der aber dringend nötig war (z.B. eine Lampe und Töpfe und so was) und ich fand es einfach schön mit ihr!
Wir mögen die gleichen Sachen, z.B. was Musik angeht und wir gehen gern ins Kino, in Cafés oder machen Picknick! Und da wir beide sonst niemanden kennen, dem das auch gefällt, haben wir uns vorgenommen, das in Zukunft zusammen zu machen, was ich richtig toll finde! :)
Annu, falls du das hier liest, es war herrlich mit dir und ich bin froh, jemanden wie dich getroffen zu haben! :)

Dann bin ich nach Hause gefahren und hatte wirklich vor zu lernen, allerdings hat mich meine Mitbewohnerin (die ich wirklich nicht leiden kann), damit überrascht, dass sie heute ihre "Auszugsparty" feiert. Konnte sie mir natürlich nicht vorher sagen bzw. mich vorwarnen. Neeeeeein.
Jetzt sitzen also etwa 20 Leute hier rum, besaufen sich und ich kann nicht mal ins Bad, weil der Balkon direkt daran angrenzt und zig Leute auf dem Balkon sitzen. Ich hätte nicht übel Lust, die Polizei zu rufen, weil die hier so laut sind.
Aber da ich eine nette Mitbewohnerin bin und das hier hoffentlich eine einmalige Sache sein wird, bin ich bis jetzt zu Frederike geflüchtet, die mich netterweise bei sich aufgenommen und mit Wein und Cider versorgt hat ;)
Wir haben uns nett unterhalten und hatten einfach nur Spaß. Und es war tausendmal besser, als hier zu sitzen und diese ganzen Besoffenen aushalten zu müssen ;)

Ich hatte also einen vollgestopften Tag und war seit heute früh um 10 unterwegs, aber es hat sich definitiv gelohnt, weil es gut getan und Spaß gemacht hat. Und letztendlich ist doch genau das das Studentenleben, oder?
Leute treffen, weggehen, Spaß haben!
Früher war ich nie so, da war ich eher daheim und habe Zeit für mich alleine verbracht - was auch okay war - aber jetzt finde ich es wirklich schön wegzugehen und was zu unternehmen. Es fühlt sich gut an und es macht mich glücklich und ich bin froh und dankbar, dass es jetzt so ist! :)

Morgen sieht allerdings auch nicht wirklich ruhiger aus. Ich werde mit Maria, Nikita (der mir damals schon beim Aufbau meines Bettes geholfen hat!) und Frederike noch mal zu IKEA fahren, um noch mehr Dinge zu besorgen, die ich beim ersten Mal nicht alle mitnehmen konnte und abends kommt dann Roni vorbei, um mir netterweise meine Kommode aufzubauen und meine Lampe zu montieren. Theoretisch könnte ich das auch allein, aber dann würde es wesentlich länger dauern ;) Und wenn er es schon von sich aus anbietet, wieso nicht.

Ich hoffe nur, dass wir uns dann nicht wieder festquatschen, denn irgendwann sollte ich auch wirklich noch meine Hausaufgaben erledigen und den Lernstoff nachholen, den ich in der Uni verpasst habe. Am Montag habe ich mit meiner Gruppe eine Präsentation und die will auch noch vorbereitet werden. Glücklicherweise bin ich "nur" für die Einleitung zuständig, was hoffentlich schnell gemacht ist.
Eine große Ladung Wäsche sollte ich auch noch waschen.
Trotzdem weiß ich noch nicht, wann ich das alles erledigen soll. Schlimmstenfalls muss ich dann Montag früh vor der Uni früh raus und das erledigen bevor die Vorlesung anfängt.
Ich sollte zwar immer noch endlich mal zur Polizei, um mein "Right to Reside" abzuholen, aber dann muss ich das eben noch mal verschieben. Zwei Monate um mich anzumelden habe ich ja noch, bis dahin werde ich das ja hoffentlich schaffen xD

Aber ich bin glücklich und das zählt :)

Freitag, 7. September 2012

Mubba.

Irgendjemand hatte neulich gefragt, was ich denn überhaupt hier in Finnland studiere, daher folgt jetzt eine ausführliche Erklärung :D
Mein Studiengang nennt sich "Multilingual Management Assistant" und existiert, soweit ich weiß, nirgendwo sonst in dieser Form. Das Studium an sich ist natürlich sehr auf Business-Inhalte ausgelegt, aber auch auf Sprachen (wie der Begriff "multilingual" vermuten lässt).
Management Assistant klingt immer ein bisschen wie eine Art Sekretärin, allerdings sind wir mehr als das und auch wesentlich besser ausgebildet, sodass wir nach dem Studium in fast allen Bereichen bzw. in vielen verschiedenen Firmen Arbeit finden können und zwar nicht nur als Management Assistants, sondern z.B. auch als Übersetzer oder Journalisten, als Information Specialists, im Research-Bereich etc. Die Auswahl ist relativ groß, da das Studium breit gefächert ist und sich mit vielen Themen auseinandersetzt.

Je nach Interesse lässt sich das Studium auf verschiedene Schwerpunkte festlegen, z.b. auf Marketing, auf Human Resources, auf Recht oder auf Communications. Je nachdem für welche Richtung man sich entscheidet, muss man natürlich auch unterschiedliche Kurse wählen.
Was mir am Studium besonders gefällt, ist die praktische Ausrichtung.
In Universitäten oder auch Fachhochschulen in Deutschland ist es ja oft so, dass das Studium sehr theoretisch und trocken ist und es den Studenten nach erfolgreichem Abschluss oft schwer fällt Arbeit zu finden, weil ihnen die benötigte Arbeitserfahrung fehlt.
Bei unserer FH ist das Studium sehr praktisch orientiert. Wir haben sehr wenig reine Vorlesungen bei denen wir nur dasitzen und zuhören, sondern müssen uns meist den kompletten Stoff selbstständig und aktiv erarbeiten. Wir müssen uns mit Firmen auseinandersetzen, müssen auch ein Work Project machen und lernen nicht nur Theorie, sondern uns wird genau das beigebracht, auf was es später im Berufsleben ankommt. Da unsere Schule eng mit den verschiedensten Firmen zusammenarbeitet, sind wir auch oft vor Ort aktiv dabei.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb die Firmen hier in Finnland unsere Fachhochschule fördern und die Studenten relativ leicht einen Job finden - weil die Firmen wissen, dass wir so ausgebildet werden, dass wir direkt ins Arbeitsleben einsteigen können. Wir kennen uns nicht nur mit der Theorie aus, sondern auch mit der Praxis, weil wir bereits während des Studiums Arbeitserfahrung sammeln.

Was natürlich auch toll ist, ist die Möglichkeit, so viele Sprachen zu lernen. Letztendlich können wir so viele Sprachen lernen, wie wir wollen, was uns natürlich auch wieder von normalen "Bürohengsten" abhebt.
In jedem Semester gibt es sogenannte Compulsory Courses, d.h. Pflichtkurse, die wir belegen müssen und Free-Choice Studies, die wir freiwillig dazuwählen können. Mein Spanischkurs ist z.B. so ein freiwilliger Kurs, während ich Marketing belegen muss.
Momentan habe ich folgende Kurse:

Compulsory Studies:

Organisations and Leadership
Office Applications
English Grammar
Business English
Organisational Communication
Information Retrieval
Marketig
Finnish For Working Life


Free-Choice Studies:
Spanish for Beginners
German Grammar

Die Abkürzung für meinen Studiengang ist hier in Finnland übrigens "Mubba", was ich irgendwie niedlich finde :D
Die Abkürzung des finnischen Equivalents nennt sich "Assi" ;)

Donnerstag, 6. September 2012

Kein Feuerwerk für mich

Finnish Fireworks Championship 2011

Ein bisschen regt es mich ja doch auf, dass ich jetzt so eine blöde Grippe habe. Mein Husten wird immer schlimmer und mittlerweile sind auch meine Ohren total zu und ich habe gar keine Stimme mehr.
Dabei finden heute Abend hier die "Firework Championships" statt, d.h. ab 21 Uhr gibt es ein riesengroßes Feuerwerk in Helsinki und ich hätte es sooooo gerne gesehen.
Allerdings fällt das für mich heute wohl flach. Wenn ich da jetzt hingehe, wird meine Erkältung wahrscheinlich nur schlimmer und das muss nicht sein. In den 5 Wochen seit ich hier bin, habe ich schon genug Arztbesuche hinter mir, finde ich ;)
Außerdem habe ich Kopfweh und bin total schlapp. Ganz zu schweigen von meinem Fuß, der immer noch weh tut.
Aber schade ist es schon. Gerade habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass ich all die tollen Dinge des "Restsommers" verpasse, obwohl das ja realistisch gesehen gar nicht stimmt. Ich habe ja, seit ich hier bin, schon so Einiges erlebt.
Und trotzdem.. Der Herbst ist schon fast da und es gibt noch so viele Dinge, die ich sehen und unternehmen wollte. Da ist es natürlich blöd, wenn ich im Bett bleiben muss.
Aber bringt ja alles nichts.. Wenn ich mir jetzt noch eine Lungenentzündung einfange, dann ist damit auch keinem gedient und wenn ich mich jetzt ausruhe, bin ich dafür dann hoffentlich nächste Woche wieder fit. Die Gesundheit hat also leider erstmal Vorrang.
Und ein kleiner Trost ist immerhin, dass das Feuerwerk auch nächstes Jahr wieder stattfinden wird.
Und das werde ich mir dann auf gar keinen Fall entgehen lassen!

Mittwoch, 5. September 2012

Mein bester Freund die Apotheke.


Zusätzlich zu meinem verletzten Fuß ist jetzt auch noch eine Erkältung gekommen und ich habe richtig Husten. Aber gottseidank gibt es die Yliopiston Apteekki, die 24 Stunden geöffnet und ein super übersichtliches Sortiment hat.
Die Apotheken in Finnland sind anders als bei uns in Deutschland, denn sie sind ähnlich einem Supermarkt angeordnet. Überall gibt es Regale, die nach "Flunssa" (Grippe) oder "Silmät" (Augen) oder sogar "Intiimi" (intim) beschriftet sind und dort findet man alle rezeptfreien Medikamente, die es so gibt. Man kann also selbst durch die Regale stöbern, verschiedene Medikamente anschauen und vergleichen. Finde ich persönlich viel besser!
Jedenfalls habe ich mir da vor einigen Tagen Voltaren für meinen Fuß gekauft und heute dann Hustensaft und Tabletten gegen Halsweh. Außerdem nehme ich fleißig Zink und trinke jeden Abend heißen Holunder, was ohnehin sehr lecker ist!
Da muss es ja bald besser werden ;)

Abgesehen von meiner nervigen Gesundheit hatte ich aber wirklich einen schönen Tag. Mittwoch ist einer meiner Lieblingstage an der Uni, weil ich da nur English Grammar, Student Counselling und Spanisch habe und English Grammar ohnehin mein Lieblingskurs ist. Der Lehrer dort ist wahnsinnig witzig und ich mag die Atmosphäre im Kurs, weil ich da am meisten lerne. Wir sitzen nicht nur da und hören uns irgendwelche Vorträge an, aber wir müssen auch nicht ständig Gruppenarbeit machen, sondern bekommen unsere Aufgaben, machen uns Gedanken und besprechen das dann gemeinsam. Finde ich richtig gut.
Und Spanisch mag ich auch sehr gerne, auch wenn ich da noch viel lernen muss. Aber es macht auf jeden Fall großen Spaß!

Nach der Uni bin ich dann noch kurz mit Nora in die Stadt gefahren um im Handyladen vorbeizugehen und mal nachzufragen, wie meine Rechnung so aussieht. Erstaunlicherweise ist sie richtig niedrig und das, obwohl ich ständig SMS nach Deutschland geschrieben hab. Da die SMS aber wohl nur 7 Cent pro Stück kosten, bin ich da sehr günstig davongekommen :)

Unterwegs haben wir dann noch Maria, ein anderes Mädchen aus meinem Studiengang, getroffen und mit ihr bin ich schließlich noch Pizza essen gegangen und wir saßen ewig da und haben uns unterhalten und Pläne fürs Wochenende geschmiedet und das war einfach nur schön. Es hat gut getan, nach der Uni einfach mal dazusitzen und zu entspannen und mal gar nicht an all die Arbeit zu denken, die noch auf uns zukommt. So was sollten wir öfter machen!


Maria hat heute erzählt, dass das erste Semester bei uns absichtlich so hart bzw. stressig angelegt ist, damit man sofort sehen kann, wer es wirklich will und wer mit dem Stress zurecht kommt und wer es eben nicht aushält und dann abbricht. Anscheinend wird hier also schon fleißig ausgesiebt.

Ich hab schon von mehreren gehört, dass sie jetzt schon darüber nachdenken das Studium wieder abzubrechen, weil die Belastung zu groß ist und man eben erstmal "kein Leben mehr hat", aber ich bin nach wie vor wahnsinnig motiviert, ich bin so glücklich über meine Entscheidung zu studieren und ich weiß vor allem, warum ich das mache und wo ich später mal hinmöchte. Und ich finde, wenn man viel erreichen will, muss man eben auch was dafür tun.
Ich kann nicht erwarten, dass mir die tollsten Jobs in den Schoß fallen, wenn ich nicht bereit dazu bin, mich dafür auch reinzuhängen. Und dann muss ich eben Zeit investieren und auch abends oder am Wochenende mal lernen und Arbeiten erledigen. Das gehört dazu.
Klar, dass es sooo stressig wird, hätte ich auch nicht gedacht, vor allem wenn man das mit dem Studium bei uns in Deutschland vergleicht, wo es wesentlich lockerer und entspannter abläuft. Dort haben Studenten teilweise nur 2 Tage in der Woche Uni, während wir in etwa 40 Stunden pro Woche in der Uni sind und noch mal genau so viel lernen und erledigen sollten. Teilweise haben wir alle zwei Tage eine Deadline und müssten im Grunde 24 Stunden am Tag dafür arbeiten. Aber dafür erhalten wir ja auch eine gute Ausbildung, die bei den Firmen gefragt ist und Finnland ist nicht umsonst das Land mit einem der besten Bildungssysteme überhaupt. Es wird viel erwartet und es werden hohe Anforderungen gestellt, was sich ja schon am Aufnahmetest der Uni zeigt, aber es lohnt sich auch.

Ich werde nie, nie, nie abbrechen, ganz egal was kommt.
Und ich denke, bisher kann ich mit dem Stress auch ganz gut umgehen, weil ich mir trotz allem meine Auszeiten gönne und auch mal nur nach mir schaue und mich entspanne. Und das wirkt Wunder :)
Und abgesehen davon macht mir die Uni ja auch großen Spaß, daher stellt sich die Frage gar nicht.

Mir geht es gut!

Dienstag, 4. September 2012

Kierrätyskeskus

Heute hätte eigentlich der Field Trip nach Vierumäki stattgefunden und ich wäre so gerne mitgefahren, vor allem da das Wetter heute traumhaft schön war!
Aber ich war gestern bei der Krankenschwester unserer Uni und habe ihr meinen Fuß gezeigt (der übrigens immer noch auf Elefantengröße angeschwollen ist) und ihr erster Kommentar war: "Oh my god, this looks bad!", was natürlich äußerst aufbauend war ;)
Sie meinte dann aber, ich könne erstmal noch ein paar Tage warten, ob die Schwellung von allein zurückgeht und wenn es nicht besser wird, soll ich zum Arzt und den Fuß röntgen lassen.
Heute habe ich den Eindruck, dass die Schwellung schon ein bisschen nachgelassen hat, dafür tut der Fuß beim Laufen ganz schön weh. Wenn das weiter so bleibt, dann muss ich definitiv zum Arzt. Auch, weil ich weiterhin den Verdacht habe, dass da etwas gebrochen sein könnte und es wohl nicht so toll ist, wenn ich das verschleppe. Aber noch kann man ja hoffen ;D

Mein Student Counsellor war dann auch erstaunlich nett, als ich ihr per E-Mail mitgeteilt habe, dass ich nicht mit nach Vierumäki fahre. Normalerweise müssen nämlich alle, die daheim bleiben, eine Hausarbeit schreiben um zu kompensieren, dass sie heute den Tag frei haben. Ich aber nicht, denn sie meinte: "Jetzt ruhen Sie sich erstmal aus, ihr Fuß ist wichtiger als eine Hausarbeit."
Ich hatte ja bisher nicht so eine gute Meinung von ihr, weil sie wegen des Finnischkurses so unnachgiebig war, aber das fand ich dann doch sehr nett von ihr.

Heute hatte ich den Tag also frei und eigentlich hatte ich vor zu lernen. Eigentlich! Denn der Himmel war so strahlend blau und die Sonne schien so schön, dass ich einfach nicht den ganzen Tag daheim sitzen konnte, also habe ich meine Spanisch-Unterlagen eingepackt und bin zum Dom gefahren. Da habe ich dann Kaffee getrunken, bin in der Sonne gesessen und habe gelernt.
So macht das auch gleich viel mehr Spaß! :)









Der Dom ist einfach mein absoluter Lieblingsplatz, auch wenn er der Touristenmagnet überhaupt ist. Aber selbst wenn es mir mal nicht so gut geht oder ich Heimweh habe (was bisher zum Glück nicht so oft vorkam!), muss ich nur zum Dom gehen und sobald ich dort bin, geht es mir wieder gut.
Ich habe immer den Eindruck, dass der Dom so hell leuchtet und die Atmosphäre dort so schön ist. Friedlich, irgendwie.
Und dann setze ich mich auf die Stufen des Doms, beobachte das bunte Treiben und all die Touristen und dann weiß ich wieder, wieso ich diese Stadt so liebe. Es tut mir einfach gut, da zu sein.

Danach bin ich noch ins Kierrätyskeskus gefahren - das Recyclingcenter. Dort war ich ja Anfang August schon mal mit Nora und habe einige Sachen eingekauft, aber nachdem ich entdeckt hatte, dass mein Bus genau daran vorbeifährt, dachte ich, ich könnte mal schnell nach Vorhängen schauen.
Bisher waren meine Fenster nämlich noch "nackt" und wenn schönes Wetter war, hat die Sonne direkt in mein Zimmer geknallt und der Raum hat sich schön aufgeheizt. Außerdem steht genau vor meinem Fenster eine Straßenlaterne und die hat nachts immer wunderbar ins Zimmer herein gescheint.
Die Auswahl im Kierrätyskeskus war diesmal leider nicht so gut, aber ich habe letztendlich zwei Vorhänge in dunkelblau gefunden, die einerseits wirklich schön aussehen und andererseits auch blickdicht sind, sodass selbst die Mitternachtssonne im Sommer nicht ins Zimmer scheint.
Außerdem habe ich mir ein bisschen Geschirr gekauft, nämlich 3 tiefe Teller, 3 Brotteller und 3 große Teller und für Geschirr und Vorhänge zusammen habe ich nur 10 Euro bezahlt - Studentenkarte sei Dank. Als Student bekommt man nämlich zusätzlich zu den ohnehin schon günstigen Preisen 20 Prozent Rabatt :D





War also ein gelungener Tag. Nur gelernt habe ich jetzt leider immer noch nicht, dabei gibt es noch soooo viel zu tun.
Das heißt, ich muss mich jetzt erstmal hinsetzen und endlich was für die Uni machen. Hach.

Samstag, 1. September 2012

Hello September.

Der Herbst ist da. Draußen ist es kühl und windig und es regnet fast die ganze Zeit. Mir fehlt der Sommer jetzt schon, vor allem da es nun schon seit über einer Woche so Mistwetter ist und der Sommer quasi nahtlos in den Herbst übergegangen ist. Ich wollte so gerne noch etwas Sonne!

Dafür nimmt mein Zimmer nun langsam Gestalt an und ich fühle mich wesentlich wohler, als noch am Anfang, als alles mit Umzugskisten vollgestellt war und so klein wirkte. Vorhin habe ich meinen Schreibtisch aufgebaut und nun kann ich auch meinen ganzen Unikram richtig verstauen und habe einen Platz, an dem ich lernen kann. Ich mag den Schreibtisch wirklich sehr, weil er riesengroß ist und viel Platz bietet.
Meine Umzugskisten sind jetzt auch alle ausgepackt und nun fehlt nur noch meine Kommode, damit alle Möbel stehen. Die werde ich vermutlich aber erst nächstes Wochenende aufbauen und dann auch gleich zu IKEA fahren und noch einige Dinge besorgen. Ich brauche ganz dringend eine Deckenlampe und Vorhänge!

Leider ist mir dann beim Aufräumen der Kommode die ganze Schachtel mit den Einzelteilen auf den Fuß gekracht. ich wollte sie eigentlich nur ein Stück zur Seite schieben, um Platz für den Schreibtisch zu machen und wumms, war der Fuß drunter. Und ich sag euch, die Kommode ist nicht gerade leicht. Mein Fuß ist innerhalb von Sekunden angeschwollen und hat sich lila verfärbt... Ich habe zwar gleich gekühlt, aber weh tut es immer noch und ich komme momentan auch in keinen Schuh mehr rein.
Ich hoffe, dass er nicht gebrochen ist. Das hätte gerade noch gefehlt :/
Jetzt habe ich so schön meinen Tisch aufgebaut und war so stolz auf mich - und dann das. Im Haushalt passieren eben doch die meisten Unfälle.

Das Timing ist natürlich auch perfekt, da wir am Dienstag unseren Sporttag in Vierumäki haben und ich so gut wie gar nicht laufen kann. Wenn das über das Wochenende jetzt nicht besser wird, statte ich unserer Krankenschwester an der Uni mal einen Besuch ab und frage sie, ob sie mich für diesen Tag krankschreiben kann.
Ich hätte zwar wahnsinnig gerne das Bogenschiessen ausprobiert, aber so hat das ja auch keinen Sinn.
Langsam reicht es dann aber mal mit den Arztbesuchen, finde ich. Erst der Zahnarzt und nun das. Ich bin doch erst 4 Wochen hier!

Jetzt sollte ich eigentlich noch Hausaufgaben machen und zwei Assignments vorbereiten, aber das verschiebe ich jetzt einfach mal auf morgen. Für heute reicht es mir. Zwei Ladungen Wäsche habe ich auch noch gewaschen - und das trotz schmerzendem Fuß - und ich finde, jetzt habe ich ein bisschen Entspannung verdient.
Daher setze ich mich jetzt auf mein Bett, trinke eine heiße Schokolade und schaue "Die Tribute von Panem". Mit dem Stress geht es dann morgen weiter.

Der August in Bildern








Studentenparties mit den schönsten Sonnenuntergängen am Meer. Ganz viel Bus fahren. Und Zug. Nach Suomenlinna fahren. Am Dom sitzen und das bunte Treiben genießen. Voll und ganz mit Unikram eingespannt sein und die meiste Zeit des Tages eben dort verbringen. Einen neuen Kalender kaufen, in den alle meine Termine reinpassen. Kaffee trinken, um wach zu bleiben. Zum ersten Mal bei Hesburger essen. In mein Lieblingscafe gehen. In diese wunderbare Gegend mit ganz vielen bunten Holzhäuschen ziehen.

Ich lebe noch!


Den Umzug habe ich gut überstanden und seit heute habe ich auch Internet bei mir zuhause.
Die letzten Kleinigkeiten habe ich heute aus meinem alten Zimmer geholt und hergebracht und nun muss ich morgen nur noch meine restlichen Möbel aufbauen, dann nimmt das neue Heim langsam aber sicher Gestalt an.
Bisher habe ich nur mein Bett aufgebaut und das allein war schon ein riesiger Akt, weil die Anleitung von IKEA tatsächlich so unverständlich war, dass ich daraus schlicht und einfach nicht schlau geworden bin.
Zwei Stunden habe ich rumprobiert und dann, der Verzweiflung nahe, einfach in Facebook einen Hilferuf gepostet. Und siehe da, zwei Leute aus meiner Uni haben sich tatsächlich sofort dazu bereit erklärt mir zu helfen. Der eine war Nikita aus Russland, der mit mir in der selben Gruppe ist und der andere war Roni, den ich jetzt zwar nicht uuunbedingt dabei haben wollte, aber letztendlich war ich dann einfach nur froh, dass die beiden sofort vorbeigekommen sind und mir in Nullkommanichts mein Bett aufgebaut haben. Alleine hätte ich das niemals hinbekommen.
Und ich liebe es! Es ist riesengroß und wahnsinnig bequem.
Roni ist danach noch dageblieben und hat mir Fotos aus seinem Israelurlaub gezeigt und es war offensichtlich, dass er sich noch ein bisschen mehr erhofft hat.. Er hat mich zig Mal umarmt und wollte mich gar nicht mehr loslassen. Aber ich hab ihn dann einfach rausgeworfen ;D So was fangen wir gar nicht erst an! ;)
Bilder von meinem Zimmer gibt es übrigens erst, wenn alles fertig eingerichtet ist. Ein bisschen müsst ihr euch also noch gedulden.

Von meinen Mitbewohnerinnen habe ich bisher noch nicht so viel mitbekommen. Ein Zimmer steht derzeit leer, da wird wohl nächste Woche jemand einziehen und die anderen beiden Mädels sind entweder immer in ihren Zimmern oder gar nicht daheim.
Ruhig ist es hier also.
Leider ist es aber auch immer noch sehr unordentlich. Die eine Mitbewohnerin lässt grundsätzlich alles, was sie in der Hand hatte, stehen und liegen und ich habe auch so ein bisschen den Eindruck, dass sie relativ verwöhnt ist. Der ganze Kühlschrank (!) ist voll mit irgendwelchen Gesichtscremes von ihr und im Bad ist ebenfalls alles vollgestellt. Geschirr abwaschen scheint die Dame auch nicht wirklich zu kennen.
Aber da sie in 3 Wochen ohnehin auszieht, mache ich mir da jetzt erstmal keine Gedanken darüber. Ich hoffe, dass der oder die Nachmieter/in dann ein bisschen ordentlicher sein wird.

Die Gegend, in der ich wohne, ist wunderbar und gar kein Vergleich zu Koivukylä, wo ich vorher gewohnt habe. Die Leute hier sind alle so freundlich und sehen vor allem sehr viel vertrauenswürdiger aus und in meiner Straße gibt es ganz viele bunte Holzhäuser und einen alten Tante Emma Laden und direkt gegenüber ist eine Pizzeria, deren Besitzer deutsch spricht.
Und das Beste ist, zur Uni ist es nur ein Katzensprung!
Ich fühle mich wirklich wohl hier.



Die Uni ist weiterhin unglaublich stressig. Ich komme mit all den Assignments und Deadlines gar nicht mehr hinterher und weiß im Grunde genommen auch gar nicht, wann ich was abgeben muss. Mein Terminkalender ist jetzt zwar größer, dafür aber auch voll bis zum Rand.
Heute waren wir schon fleißig und haben in Gruppenarbeit zwei Assignments fertig gestellt, die wir nächste Woche einreichen müssen. Ansonsten werde ich mir morgen erstmal genau aufschreiben, was ich bis wann erledigen muss.

Heute Abend habe ich mir zur Entspannung dann einen Saunabesuch gegönnt. Das Gute ist ja, dass wir in unserem Apartment eine Sauna ganz für uns alleine haben und es war so herrlich, einfach in der Sauna zu sitzen, zu schwitzen und mal abschalten zu können. Das werde ich jetzt öfter machen, vor allem nach einem stressigen Tag in der Uni.

Am Mittwoch hatten wir ja dann unsere langersehnte Freshmen Party, die wirklich lustig, aber auch verdammt anstrengend war.
Das Thema war "Farmer" und wir haben uns als Schweine verkleidet und sind ganze 7 Stunden lang herumgerannt und haben verschiedene Aufgaben an verschiedenen Checkpoints absolviert. Meistens ging es dabei um Singen oder Tanzen und ich habe wirklich in meinem ganzen Leben noch nie so oft mit meinem Hinterteil gewackelt wie an diesem Tag ;)
Für jede bestandene Aufgabe gab es von einer Jury Punkte und wer mit seinen Punkten nicht zufrieden war, konnte die Jury mit Alkohol oder einem Lied bestechen ;D
Meine Gruppe war, wie immer, fantastisch und wir haben an fast jedem Checkpoint die volle Punktzahl abgeräumt. Am Ende hätten wir sogar fast gewonnen. War ein schöner Tag und ich bin schon gespannt auf nächsten Dienstag, wenn wir dann alle zusammen zum "Field Trip" nach Vierumäki fahren.
Offiziell ist das ein "Sporttag", man kann aber auch einfach hinsitzen und nichts tun xD Es gibt aber auch einige tolle Sportarten zur Auswahl, die mich tatsächlich interessieren würden, wie z.B. Bogenschiessen und Kajak fahren.
Ich hoffe, das Wetter spielt mit, dann wäre das wirklich toll.
Am Wochenende ist jetzt jedenfalls erstmal Möbel aufbauen und Lernen angesagt.