Jesse Kaikuranta.

Schön wars. Ich hab mich mit Annu, Tuomo und Annu's Freundin Dana vor dem Konzert in der Aussie Bar getroffen, wo wir erst noch gequatscht und was getrunken haben. Die Aussie Bar ist ganz nett. Wie der Name schon sagt ist alles sehr australisch angehaucht, überall hängen Flaggen und Bilder herum und ab Mitternacht verwandelt sich die Bar dann in einen Club.
Annu's Freundin ist übrigens auch sehr nett und wir haben uns praktisch sofort gut verstanden, was ich wirklich schön fand.

Kurz nach 23 Uhr sind wir dann ins Pressa, wo das Konzert stattfinden sollte. Erstaunlicherweise waren gar nicht so viele Leute da, ich hatte eigentlich ganz viele Teenager-Fans erwartet, so wie man das von den deutschen Idols und The Voice-Gewinnern kennt. War hier aber gar nicht so. Gut, das Konzert war auch erst ab 18, aber diejenigen, die da waren, waren alle älter, sodass wir dann noch fast die Jüngsten waren.

Vom Poets of the Fall Konzert vor 2 Monaten war ich ja gewöhnt, dass es richtig voll wird und sich zwar lange nicht so eine Schlange von Fans bildet wie in Deutschland oft der Fall, aber man doch anstehen muss und wenn man vorne an die Bühne will, muss man gegebenenfalls auch früher kommen. Hier war das ganz anders.
Der Einlass war bereits um 22 Uhr, aber als wir ankamen, war noch fast niemand da. Vor der Bühne standen lediglich zwei Fans, sonst war alles leer. Somit hatten wir dann die Ehre in der allerersten Reihe direkt vor der Bühne zu stehen. Und zwar wirklich direkt davor. Jesse Kaikuranta stand vielleicht 30cm von uns weg und hat uns beim Singen ständig angeguckt und das hat mich ehrlich gesagt ein bisschen nervös gemacht, weil ich mich so beobachtet gefühlt habe :D
Sonst war das Konzert aber wirklich nett. Die Lieder kannte ich ja vorher schon und er singt live wirklich ausgesprochen gut. Er ist klein, rund und von oben bis unten geschminkt, aber trotzdem irgendwie sympathisch.

Schade fand ich, dass das Konzert mit nur 60 Minuten relativ kurz war (Poets of the Fall haben im Virgin Oil zwei Stunden gespielt!) und dass Jesse die Fans nicht so sehr animiert oder mit einbezogen hat. Außerdem gab es nicht mal eine Zugabe, was ich so noch nie gesehen habe. Aber alles in allem war es ein wirklich schönes Konzert!

Das Pressa als Veranstaltungsort finde ich auch ganz gut. Zwar überhaupt nicht zu vergleichen mit dem Virgin Oil, weil es viel kleiner ist und auch keine Empore gibt, von der man nach unten auf die Bühne schauen kann, aber dafür ist es gemütlich eingerichtet und irgendwie ein bisschen wie ein Wohnzimmer. Und dass es so klein ist, kann ja durchaus positiv sein.

Ich fand, es war richtig schön heute. Vor allem bin ich stolz auf mich, weil ich nach wie vor ein bisschen unsicher bin, wenn ich neue Leute kennenlerne, die ich vorher noch nie gesehen habe. Für mich ist das immer ein großer Schritt - genauso, wie irgendwo hinzugehen, wo ich noch nie war, was ich heute ja auch gleich zwei Mal gemacht habe. Früher hätte mir so was definitiv Angst gemacht und wahrscheinlich hätte ich so was überhaupt gar nicht gemacht, sondern im letzten Moment doch noch gekniffen und abgesagt. Mittlerweile bin ich zwar ein bisschen nervös bei so was, aber lasse mich trotzdem nicht von meinem Vorhaben abbringen. Ich probiere gerne etwas Neues aus und das ist toll. Für mich ist das wirklich ein richtiger Fortschritt. Das lässt sich überhaupt nicht mehr damit vergleichen, wie es früher war.

Und jetzt, nachdem ich das Pressa gesehen habe, freue ich mich so unglaublich auf das Poets of the Fall Konzert in 2 Wochen. Ich kann es gar nicht erwarten. Da hätte ich dann auch nichts dagegen, wenn die erste Reihe wieder so leer wäre und Marko 30cm von uns entfernt steht ;)